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Rätsel Racing-Raritäten: Das ist nicht euer Fahrer

Von Mathias Brunner
​​​​Das neue Rätsel «Racing-Raritäten» zeigt einen Mann, der in der Formel 1 weit unter Wert geschlagen worden ist. Wer ist hier zu sehen? Wo und wann ist das Bild entstanden? Machen auch Sie mit!

Aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir bekanntlich jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Die richtige Lösung vom letzten Mal: David Coulthard mit seinem McLaren-Mercedes im Chaos-GP von Monaco 1996, der Schotte wurde Zweiter. Der einzige Grund, wieso wir dieses Bild gewählt haben – Coulthard fuhr mit einem Helm von Michael Schumacher! Und das kam so: Vor rund zwanzig Jahren hatten wir am Sonntagmorgen noch ein Aufwärmtraining, das so genannte Warm-Up. Schon dabei schüttete es wie aus Kübeln. Der markante Helm von Coulthard mit den schottischen Farben – weisses Kreuz auf blauem Grund – saugte sich mit Wasser voll. Das führt zu ständigem Beschlagen des Helmvisiers.

Die besten Helmvisiere mit Doppelbeschichtung hatte Coulthard aber nicht zur Verfügung, also lieh er sich von Michael Schumacher den Kopfschutz aus. In Sachen Sponsoren passte das. McLaren fuhr damals in Farben von Marlboro, und auch Ferrari trug Werbung der Zigarettenmarke.

David erinnert sich: «Das Visier beschlug im Warm-Up so schlimm, dass ich nicht normal fahren konnte. Ich konnte die Piste kaum mehr erkennen. So willst du in Monte Carlo nicht mal auf trockener Bahn fahren, geschweige denn auf nasser Piste. Mein Stallgefährte Mika Häkkinen hat sein Auto prompt zerlegt, die Verhältnisse waren wirklich tückisch. Ich wusste, dass Helmhersteller Bell mit einem neuen Visier experimentierte, das doppelbeschichtet ist. Aber mir stand diese Version noch nicht zur Verfügung. Also habe ich Michael gefragt, ob ich einen seiner Helme haben könne. Ich probierte ihn kurz aus – passt!»

Eigentlich hätte Coulthard mit dem Schumi-Helm sogar gewinnen müssen. «Aber wir haben einen strategischen Fehler beim Boxenstopp gemacht, so konnte Ligier-Fahrer Olivier Panis an mir vorbeischlüpfen.»

Es wurde der einzige GP-Triumph des Franzosen in einem einzigartigen WM-Lauf: Nur drei Fahrer beendeten offiziell das Rennen – Sieger Panis, dann Coulthard, 48 Sekunden dahinter, sowie Sauber-Pilot Johnny Herbert als Dritter. Heinz-Harald Frentzen (Vierter), Mika Salo, Mika Häkkinen und Eddie Irvine wurden alle gewertet, waren aber beim Fallen der karierten Flagge nicht mehr auf der Bahn. Frentzen fuhr zur Box, weil er wusste, er würde ohnehin Vierter. Salo, Häkkinen und Irvine fielen durch Kollision aus.

Frankreich wartet seit Panis 1996 auf einen weiteren GP-Sieger.

Zum neuen Rätsel: Ein Pilot mit Orange-farbenem Helm in einem dunkelblauen Rennwagen. Die Gegner dieses Rennstalls hätten mit Fug und Recht behaupten können: «Das ist nicht euer Fahrer.» Und sie hätten aus zwei Gründen Recht gehabt.

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