Christian Horner: Wo Red Bull Racing noch schwächelt
Christian Horner
Das Ziel von Red Bull Racing für die Saison 2018 sieht so aus: Lücke zu den beiden Top-Teams Mercedes und Ferrari schliessen, aus eigener Kraft Rennen gewinnen, ein Wörtchen um den Titel mitreden. Das ist bislang nur zum Teil erfüllt worden, weil RBR in einer Hinsicht schwächelt. Teamchef Christian Horner: «Wir haben ein wirklich gutes Rennauto. Unsere Jungs leisten bei den Boxenstopps hervorragende Arbeit und in Sachen Rennstrategie sind wir top. Aber etwas fällt uns immer wieder auf den Kopf.»
Horner weiter: «Wir stehen in der Startaufstellung zu weit hinten. Das setzt die Fahrer enorm unter Druck. Sie müssen wirklich Bestleistung bringen, um mitzuhalten. In der heutigen Formel 1 ist die Startposition für ein gutes Schlussergebnis elementar. Wir können nicht Leistung hochfahren wie unsere Gegner, das ist ein grosser Nachteil.»
Von welchen Startplätzen gingen Daniel und Max in diesem Jahr ins Rennen? Hier eine kurze Liste (in Klammern die Platzierung im Rennen).
Australien
Max Verstappen 4. (6.)
Daniel Ricciardo 8. (4.)
Bahrain
Daniel Riccardo 5. (out)
Max Verstappen 15. (out)
China
Max Verstappen 5. (1.)
Daniel Ricciardo 6. (5.)
Aserbaidschan
Daniel Ricciardo 4. (out)
Max Verstappen 5. (out)
Spanien
Max Verstappen 5. (3.)
Daniel Ricciardo 6. (5.)
Als Tendenz fällt auf: Die RBR-Renner rücken in den Grands Prix jeweils vor. Christian Horner: «Unser Renn-Speed stimmt. In Spanien war der Wagen so schnell wie der Mercedes von Lewis Hamilton, vor allem im zweiten Teil des Rennens. Aber wenn du im Verkehr festhängst, gehen wertvolle Sekunden verloren. Zudem besteht immer die Gefahr, dass du den Wagen beschädigst, so wie das Max in Spanien passiert ist. Wenn du vorne fahren kannst, hast du weniger Sorgen.»
Im Konstrukteurs-Pokal sieht es so aus: Mercedes führt mit 153 Punkten, gefolgt von Ferrari mit 126, Red Bull Racing kommt auf 80 Zähler. Da schmerzen die Doppelausfälle von Bahrain und Baku.
Horner meint: «Wir haben kein schlechtes Jahr. Wir müssen unseren Kurs beibehalten und weiter intensiv entwickeln.»
Ganz wichtig zum Vorrücken ist, was Motorpartner Renault macht: Für den Kanada-GP haben die Franzosen eine schärfere Version ihres 1,6-Liter-V6-Turbomotors angekündigt.