Fernando Alonso: «Lieber kein offenes F1-Fahrerlager»
Fernando Alonso ist ein Fan-Magnet
Die Formel 1 ist seine erste und grosse Liebe, doch so richtig glücklich hat sie Fernando Alonso schon lange nicht mehr gemacht. Der letzte GP-Erfolg des Spaniers liegt bereits mehr als fünf Jahre zurück, sein jüngster Titelgewinn ist mehr als zehn Jahre her.
Kein Wunder, hält sich der ehrgeizige Spanier mit Gastauftritten bei Laune – im vergangenen Jahr verzichtete er für sein Indy-500-Debüt sogar auf eine Teilnahme am prestigeträchtigen Monaco-GP. Aus gutem Grund, denn diesen konnte Alonso in seiner bisherigen GP-Karriere bereits zwei Mal gewinnen.
Nun jagt der Formel-1-Routinier aus dem McLaren-Team die sogenannte Triple Crown des Motorsports, zu der neben der berühmten Leitplanken-Hatz des Fürstentums auch das legendäre Indy 500 und der Langstrecken-Klassiker von Le Mans zählen.
Letzteren wird Alonso in diesem Jahr zum ersten Mal in Angriff nehmen, und darüber hinaus auch noch bei allen weiteren diesjährigen WEC-Läufen ins Lenkrad greifen. Den Auftakt hat er bereits erfolgreich hinter sich gebracht: Bei den 6h von Spa holte er zusammen mit seinen Mitstreitern Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima den Sieg bei seinem LMP1-Debüt.
Nach der Zieldurchfahrt war der GP-Star voll des Lobes für die Langstrecken-WM, in der die Fans sehr viel näher an ihre Stars herankommen als im GP-Zirkus. Denn im Unterschied zum Formel-1-Fahrerlager steht das Paddock in der WEC allen Fans offen – und entsprechend viel ist dort auch los, wie Alonso etwa beim Gang zur Toilette feststellen durfte.
Der 36-jährige Asturier gesteht: «Ich bevorzuge das Formel-1-System mit den Paddock-Pässen, denn dadurch ist alles etwas mehr unter Kontrolle. In der WEC war es teilweise etwas zu viel, manchmal wurde es ziemlich anstrengend. Das läuft in der Formel 1 schon besser.»
«Wenn wir an den GP-Wochenenden den Zugang zum Fahrerlager nicht beschränken würden, dann würden wir Fahrer keinen Schritt mehr machen können und uns noch mehr in unseren Motorhomes verkriechen. Das dürfte nicht die Richtung sein, in die wir gehen wollen», mahnt Alonso, der aber auch eilends beteuert: «Natürlich wollen wir uns den Fans etwas mehr öffnen, aber ich denke, es ist ganz okay, wie es jetzt ist.»