Max Verstappen: Strafe für Russland-GP, wegen Renault
Max Verstappen wird von seinen Jungs begrüsst
Max Verstappen hat in Singapur Erstaunliches geleistet: Mit einem unsauber laufenden Renault-Motor hatte er nicht nur den zweiten Startplatz herausgefahren, er ist anschliessend hinter dem unantastbaren Lewis Hamilton auch Zweiter im Rennen geworden. Max wundert sich selber ein wenig: «Ganz schlimm war es während der Safety-Car-Phase, da dachte ich ein paar Mal, dass mir der Motor jetzt dann gleich abstirbt. Und auch als ich nach dem Reifenwechsel losfahren wollte, geriet das Triebwerk arg ins Stottern.»
Ein Software-Problem führte zu Aussetzern und einem schlechten Ansprechverhalten des 1,6-Liter-Turbomotors, immer wieder hickst der Motor beim Hoch- und Herunterschalten. Red Bull Racing war das Risiko eingegangen, die C-Version des französischen V6-Aggregats einzusetzen, was das Werksteam selber derzeit nicht tut, auch Kunde McLaren verzichtet. Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner: «Die C-Version ist leistungsstärker, also fanden wir, das ist das Risiko wert. Wir waren uns dieses Risikos durchaus bewusst, dass er Motor noch Ecken und Kanten hat. Aber das Plus an Leistung hat in Singapur geholfen, Max in die erste Startreihe zu bringen und danach einen zweiten Platz einzufahren.»
Horner erklärte nach dem Rennen, dass wohl ein neuer Motor fällig sei. «Wir müssen uns das nochmals im Detail anschauen, aber in aller Wahrscheinlichkeit werden wir das neue Triebwerk in Russland einbauen, das Pistenlayout von Sotschi drängt sich dazu auf.»
Der Engländer ist voll des Lobes über Max Verstappen, der in Singapur das beste Ergebnis seit seinem Sieg in Österreich am 1. Juli eingefahren hat. In den letzten drei WM-Läufen ist Verstappen drei Mal unter den besten Drei ins Ziel gekommen – als Dritter in Belgien, als Dritter in Monza (wegen einer Fünfsekundenstrafe musste er dann um zwei Ränge zurück), als Zweiter von Singapur. Horner sagt: «Seit Montreal ist Max extrem gut gefahren. Das war auch in Singapur eine sehr reife Leistung.»
«Max hat sich gut gegen Vettel gewehrt und tüchtig die Ellbogen ausgefahren, als er nach seinem Stopp zurück auf die Bahn kam. Richtig kribblig wurde es am Kommandostand nur noch einmal – als Grosjean und Sirotkin ihr kleines Privatduell hatten und Max auf einmal Leader Hamilton ganz nahekam. Fast hätte es sogar für einen Angriff gereicht.»