Crash mit Sergey Sirotkin: Absicht von Sergio Pérez?
Sergio Pérez fand lange keinen Weg an Sergey Sirotkin vorbei
«Verrückt – anders kann man seine Aktion gegen Sergey Sirotkin nicht beschreiben. Man konnte genau sehen, wie er in den Spiegel schaut und danach in das Auto von Sirotkin lenkte. Unglaublich gefährlich und dämlich.» Weshalb er nur eine Durchfahrtsstrafe bekam, ist absolut nicht verständlich. Eine Sperre von 2 Rennen wäre eher gerechtfertigt», kommentiert Bumerito einen SPEEDWEEK.com-Artikel, der sich auch mit dem Singapur-Crash von Sergio Pérez und Sergey Sirotkin befasst.
Der Leser spricht so manch anderem Formel-1-Fan aus der Seele, wie ein Blick in die sozialen Medien verrät. Dort äussert so manch GP-Liebhaber den Verdacht, der Force India-Pilot hätte den Unfall in der 17. Kurve der 27. Rennrunde absichtlich herbeigeführt. Doch nicht alle glauben an eine Absicht des 28-Jährigen aus Guadalajara. So erklärte etwa der Formel-1-Sicherheitsdelegierte und Renndirektor Charlie Whiting nach dem Flutlicht-GP: «Ich habe nicht mit ihm geredet und meines Wissens haben das die Stewards auch nicht getan.»
«Aber es ist schwer zu glauben, dass ein Fahrer absichtlich ins Auto eines Rivalen fährt. Er hat einfach mit allen Mitteln versucht, an Sirotkin vorbeizukommen, und er wirkte dabei etwas frustriert. Ich denke, er hat seinen Vorsprung auf den Williams schlicht falsch eingeschätzt. Man konnte sehen, wie hart das Duell durch die Kurven 14 bis 17 war, ich denke, das war einfach eine Fehleinschätzung», fügte der Brite an.
Vor dem Crash hatte sich Pérez über Boxenfunk über die Fahrweise des vor ihm liegenden Sirotkin beschwert. Whiting sagte dazu: «Er hat sich beschwert, dass Sirotkin auf der Bremse noch die Spur gewechselt habe in den Kurven 7 und 14, aber wir haben nichts gesehen, was uns Sorgen bereitet hätte. Dann beschwerte er sich wieder und wir schauten wieder nach, aber es war ganz einfach: Er war einfach nicht nah genug dran. Deshalb war da für uns nichts, was wir näher anschauen mussten.»
Für den Crash mit Sirotkin wurde Pérez mit einer Durchfahrtsstrafe bedacht, die er auch gleich absolvierte. Am Ende kam er mit einer Runde Rückstand auf Sieger Lewis Hamilton auf der 16. Position ins Ziel. «Das hat viel Zeit gekostet», seufzte der Mexikaner hinterher. «Es war hartes Racing und er verteidigte seine Position mit allen Mitteln, auch auf der Bremse wechselte er oft die Spur, ausserdem blockierten seine Räder die ganze Zeit.»
«Als ich endlich vorbeikam, wollte ich die Tür zuknallen, doch ich denke, er war da schon zu nah dran», erzählte Pérez, der seine Bestrafung nicht kritisiert: «Das lief einfach schlecht. Am Ergebnis hätte es nicht viel geändert, aber ich denke, es ist schade, dass wir keine Punkte holen konnten. Ich muss mir die Aufnahme des Unfalls nochmals ansehen, aber ich vermute, ich habe die Tür etwas zu früh zuschlagen wollen. Ich muss das noch checken, aber ich denke, die Strafe war fair.»