Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Ferrari-Zögling Charles Leclerc: «Was sagt die FIA?»

Von Mathias Brunner
Kevin Magnussen (vorne rechts) hat mit Charles Leclerc schon in Russland gerauft

Kevin Magnussen (vorne rechts) hat mit Charles Leclerc schon in Russland gerauft

​Charles Leclerc, der künftige Ferrari-Stallgefährte von Sebastian Vettel, hat einen dicken Hals. Der Monegasse will von der FIA wissen, ob sich Kevin Magnussen in Japan korrekt verhalten hat.

Am Freitagabend findet am Circuit of the Americas die Fahrerbesprechung statt. Dann wird sich Charles Leclerc zu Wort melden. Der Monegasse will von Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting wissen, ob sich Haas-Fahrer Kevin Magnussen in Suzuka korrekt verhalten hat. Zu Beginn des Grossen Preises von Japan gaben sich Kevin und Charles Saures. Leclerc findet, dass Magnussen seine Ellbogen ein wenig gar weit ausgefahren hat.

Der Däne ist für seinen robusten Fahrstil bekannt. Das hat nicht nur Leclerc zu spüren bekommen. Unvergessen das Duell zwischen Kevin und Renault-Fahrer Nico Hülkenberg in Ungarn 2017, nur als ein Beispiel. Nach dem Rennen stellte Nico seinen Widersacher zur Rede, der gerade ein TV-Interview fürs norwegische Fernsehen gab. Hülkenberg bezeichnete Kevin als «den unsportlichsten Fahrer im Feld». Worauf Magnussen versetzte: «Leck meine Eier, Liebling.»

Magnussen hat sich mit dem halben Feld angelegt. Horrorsekunde im Grossen Preis von Aserbaidschan 2018: Kevin Magnussen drückte bei Vollgas den Toro-Rosso-Fahrer Pierre Gasly links an die Mauer. Der Franzose war danach fassungslos: «Nichts gegen einen harten Kampf. Aber jemanden mit 300 Sachen gegen eine Mauer zu drücken, das hat doch nichts mit Härte zu tun.» Gasly bezeichnete Magnussen als «den gefährlichsten Fahrer, gegen den ich je angetreten bin».

Magnussen verteidigte sich nach dem Rennen von Baku so: «Ich hatte so viele Vibrationen, dass ich in den Spiegeln so gut wie nichts sah. Es tut mir leid, was mit Pierre passiert ist. Aber ich fahre nun mal hart», so der 25-Jährige gegenüber Reuters. «In diesem dichten Mittelfeld musst du die Ellbogen ausfahren, wenn du dich behaupten willst. Ich sage: Wenn ich auf einem elften Platz liege, dann riskiere ich alles. Vielleicht verlierst du einen Frontflügel, vielleicht bekommst du eine Strafe. Aber wenn du aus dieser Position noch in die Punkte fahren willst, musst du eben aggressiv sein.»

Im jüngsten Fall von Japan ist Magnussen straffrei ausgegangen. Die Rennkommissare in Japan befanden, dass sich die Rennwagen von Haas und Sauber fast im Paarflug bewegt haben. Leclerc ist damit nicht einverstanden. Er bezeichnete Magnussen am Funk als blöde. In Texas meint Charles im Rahmen seiner Medienrunde: «Gut, in der Hitze des Gefechts war ich mit meiner Wortwahl vielleicht ein wenig unbedacht. Aber ich bleibe dabei: Sein Manöver war unsauber, ich verstehe nicht, wie er einer Strafe entgehen konnte. Ich will das in der Fahrerbesprechung aufs Tapet bringen. Ich will wissen, was ich mir selber beim Verteidigen erlauben kann.»

«Wenn du mit flachgestellem Heckflügel attackierst, dann kommst du mit ordentlichem Tempoüberschuss daher. Da musst du dich schon auf den Gegner verlassen können. Sonst wird es haarig. Wenn Charlie Whiting sagt, das war okay, dann kann ich damit leben. Nicht leben kann ich mit der Erklärung, unsere Autos hätten sich gleichzeitig bewegt. Das stimmt einfach nicht. Das war eine klare Reaktion. Ich habe ja gesehen, wie er mich im Rückspiegel gesucht hat. Ich griff an, er reagiert. Dazu will ich von der FIA eine Antwort.»

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