Sebastian Vettel über seine Strafe: «Das ist falsch!»
Sebastian Vettel ist enttäuscht
Die Rennpolizei in Texas war gnadenlos: drei Ränge zurück für Sebastian Vettel in der Startaufstellung zum USA-GP auf dem Circuit of the Americas ausserhalb von Austin (Texas). Die Rennkommissare Gerd Ennser (Deutschland), Dennis Dean (USA), Silvia Bellot (Spanien) und Derek Warwick (England) haben damit Lewis Hamilton den Matchball zur WM-Entscheidung zugeworfen. Eine Wahl hatten sie keine: Die Kommissare mussten gemäss früherer Strafen für vergleichbare Vergehen handeln. Und damals wurden gegen Daniel Ricciardo oder Esteban Ocon ebenfalls jeweils drei Strafränge beschlossen.
Die Kommissare kamen zum Schluss, dass Sebastian Vettel unter roter Flagge zu wenig markant verzögert habe. Klar ist der vierfache Weltmeister nicht der gleichen Ansicht. «Die rote Flagge kam raus, und ich bin vom Gas gegangen – aber in den Augen der Stewards nicht schnell und nachhaltig genug. Nach ihrer Ansicht habe ich 27,7 Sekunden gebraucht, um genug vom Gas zu gehen. Der Abstand zum Vordermann ist in dieser Zeit angewachsen, aber es kommt auch darauf an, wo man sich auf der Strecke befindet. Dieses System hat seine Fehler und Lücken. Dazu kam, dass es am Morgen wohl Probleme mit den Messschleifen gab. Aber für die Kommissare ist der Fall klar, daher die Strafe.»
«Ich bin überzeugt, dass ich genügend Tempo rausnahm. Klar sah ich die Flaggen, klar ging ich vom Gas, dann hielt ich Ausschau, denn ich erwartete, dass irgendwo ein Auto in der Mauer steckte, das war im Bereich der Kurven 9 und 10. Natürlich kenne ich die Regeln in solch einem Fall, also verlangsamte ich. In meinen Augen genug, in den Augen der Kommissare nicht. Sie fanden, ich hätte damit zu lange gewartet.»
«Bei der Auslegung der Regeln sollte mit gesundem Menschenverstand gehandelt werden. Da sollte es nicht um 27,7 Sekunden gehen. Das ist falsch. Ich wurde langsamer, ich sah mich um. Ich hätte wohl auf 30 km/h verlangsamen sollen, um meinen Speed runterzubringen, dann hätte ich der Regel Genüge getan. Aber dann wäre mir vielleicht ein Hintermann ins Auto gebrettert. Das kann nicht Sinn der Sache sein. Ich finde, ich habe genug getan. Die Kommissare sind anderer Meinung, mehr gibt es dazu nicht zu sagen.»
Zum sportlichen Teil. Sebastian Vettel über sein Training: «Hoffentlich regnet es am Samstag nicht. Denn in den ersten Trainings war klar: Im Regen sind wir nicht schnell genug. Wir haben viel Arbeit vor uns, auch wenn uns nicht ganz klar ist wieso. Daher wäre mir eine trockene Bahn lieber.»