Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Max Verstappen: Red Bull Honda kann Sensation werden

Von Gerhard Kuntschik
​Max Verstappen, Team-Leader von Red Bull Racing-Honda, strahlt beim ersten Wintertest der Formel-1-Saison grosse Zuversicht aus – und lobt besonders den neuen Motorenpartner aus Japan.

Als klar wurde, dass Honda der neue Motorpartner von Red Bull Racing sein würde, sammelte Max Verstappen noch mehr Flugmeilen. Der Niederländer reiste mehrmals nach Japan, um sich über das Formel-1-Engagement von Honda schlau zu machen und die Fortschritte beobachten zu können. Was der fünffache GP-Sieger erlebt hat, beseelt ihn mit dem Gedanken – Red Bull Racing und Honda werden um Siege und Titel mitfahren können. In Barcelona spricht Max über den Beginn der Wintertests.

Max, welche Eindrücke hast du nach den ersten Testrunden vom neuen Rennwagen RB15 und vom Honda-Motor?

Das ist derzeit schwierig einzuordnen, aber es hat alles geklappt, ich konnte viele Runden fahren. Das ist zu diesem Zeitpunkt sehr wichtig. In den vergangenen Jahren hatten wir zu Testbeginn stets Probleme. Für mich war alles okay.

Warst du im Winter oft in der Fabrik und verfolgtest die Fortschritte am Auto?

Ja, weil ich dort ja oft auf dem Simulator trainiere und ständig Kontakt mit den Ingenieuren halte. Ich glaube, unsere Fortschritte sind gut, aber man weiss ja nie, was die Konkurrenz in dieser Zeit macht.

Apropos: Was hast du über den Winter gemacht, wenn du nicht im Simulator warst?

Im Dezember war ich viel zuhause in Monaco und spannte mit Freunden und der Familie aus, ab Januar ging es mit dem Training wieder los, bei mir zuhause, ich habe mir die nötigen Geräte angeschafft. Ich geh nicht so gern in ein Fitness-Studio.

Wie läuft bisher die Arbeit mit den Japanern?

Wirklich gut. Sie sind ruhig und sehr konzentriert, das mag ich. Ich bin bis jetzt sehr zufrieden. Es läuft ganz anders als mit Renault.

Bekamst du vom Teamkollegen Pierre Gasly, der ja schon im Vorjahr mit Honda arbeitete, Informationen oder Ratschläge?

Nein. Ich finde es besser, seine eigenen Erfahrungen zu machen. Man muss sich halt an die im Vergleich zu Europäern ganz andere Mentalität der Japaner anpassen.

Welche Eindrücke hast du von den anderen Teams in dieser ersten Vorbereitungsphase?

Du weisst natürlich nicht, welche Programme sie abspulen. Ferrari schaut extrem stark aus. Das ist nicht alarmierend, da machen wir uns keine Sorgen.

Um auf die Saison zu schauen: Was kann Red Bull Racing-Honda in der kommenden Saison erreichen?

Hoffentlich viele Siege. In Melbourne werden wir weitersehen. Vergangenes Jahr hatten wir sehr gute Entwicklungsfortschritte in der Saison, nun können wir das auch vom Motor erwarten!

Ich nehme an, der RB15 hier ist nicht jener, den wir zum Saisonstart in Melbourne sehen werden?

(schmunzelt) Nein!

Wird es wieder ein WM-Duell Mercedes gegen Ferrari geben, wieder nur Hamilton gegen Vettel?

Keine Ahnung. Letztes Jahr dachten wir in Melbourne, es wird Ferrari, und dann kam es anders und Mercedes war wieder dominant.

Kann Leclerc zur Gefahr für Vettel werden?

Ja, das glaube ich, weil er sehr schnell und intelligent ist. Ihm fehlt natürlich Erfahrung. Über eine Runde auf jeden Fall, über die Renndistanz vielleicht noch nicht. Aber er wird schneller sein als Kimi Räikkönen.

Was traust du Williams-Pilot Robert Kubica nach acht Jahren Formel-1-Pause zu?

Ein schönes Jahr und ein gutes Comeback. Er war immer schnell und verdient es, in der Formel 1 zu sein. Wie schnell er noch ist, das wird man sehen.

Wer wird die Sensation 2019 sein, positiv wie negativ?

Positiv: Red Bull Racing-Honda! Negativ: Ich glaube, dass sich beim Überholen leider nichts ändern wird.

Werden wir wieder so viel Orange auf den Tribünen fast aller Strecken sehen?

Ja, denn die Begeisterung meiner Fans ist ungebrochen. Ich hoffe, vor allem wieder in Spielberg. Das war ein Traumtag mit dem Heimsieg für Red Bull dort, unglaublich! Wir haben den sehr genossen. Ich hoffe, er gelingt uns in diesem Jahr erneut.

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