Fernando Alonso vor Indy 500: McLaren-Test in Texas
Fernando Alonso 2017 in Indy
Ende Mai 2019 wird McLaren-Superstar Fernando Alonso zum zweiten Mal beim legendären Indy 500 antreten. 2017 lag er kurz vor Schluss in aussichtsreicher Position, Tendenz Richtung Spitze, als er vom Honda-Motor im Stich gelassen wurde – ein Spiegelbild der jahrelangen McLaren-Misere in der Formel 1. 2019 vertraut er auf Chevy-Power und wird im April einen 2019er Dallara-Chevrolet auf dem Texas Motor Speedway testen. Die US-Amerikaner freuen sich auf Alonso, der sich als Fünfter fürs Rennen qualifiziert hatte und 27 Runden lang führte.
Seither hat sich Alonso Ende 2018 aus der Formel 1 verabschiedet, er hatte im Juni 2018 beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans triumphiert und Anfang 2019 hat er sich den Sieg bei den 24 Stunden von Daytona gesichert. Beim Indy 500 versucht er, die Triple Crown von Graham Hill zu wiederholen. Die englische Rennlegende hatte fünf Mal in Monaco gewonnen, 1966 in Indy die Siegermilch getrunken und 1972 mit Matra in Le Mans triumphiert.
Am 9. April rückt der 37jährige Alonso mit dem 2019er Aero-Kit aus. Einen ersten Vorgeschmack hat er im Rennsimulator erhalten. Anfang April testet er in Texas, Ende April in Indy. Das McLaren-Programm unter Leitung von Bob Fernley ist im Plan. Fernando Alonso gegenüber motorsport.com: «Wenn ich mit Toyota bei einem Rennen wie in Sebring bin, dann gilt meine ganze Konzentration dem Einsatz im Sportwagen. Wenn ich aber zuhause bin, dreht sich mein Denken nur um Indianapolis. Wir wollen mindestens so konkurrenzfähig sein wie 2017, aber ein besseres Ergebnis erzielen. Ich weiss jedoch, dass wir gegen erfahrene Gegner antreten – Penske, Andretti, Ganassi, die haben den IndyCar-Sport im Blut. Das ist für uns eine Knacknuss. Aber wir nehmen die Herausforderung gerne an.»
Für die 103. Ausgabe des grössten Autorennens der Welt hat Fernando Alonso die Startnummer 66 ausgewählt. Damit erinnert er an den ersten Indy-500-Sieg von McLaren, den Mark Donohue in einem von Roger Penske eingesetzten M16 1972 einfuhr. Donohue trat bei all seinen Indy-500-Einsätzen für Roger Penske und McLaren mit der Nummer 66 an.
Wieso die 66? Donohue und Penske fuhren in verschiedenen Serien mit der Nummer 6 – doch bei seinem Indy-500-Debüt gehörte diese Startnummer bereits A.J. Foyt, deshalb wählte Penske die Nummer 66. Zuvor war die Startnummer 66 nur sechs Mal im Indy 500 zu sehen: 1935, 1947, 1959, 1964, 1965 und 1966.
Das Indy-500-Debüt von Donohue im Jahre 1969 war beachtlich, er qualifizierte sich als Vierter und beendete das Rennen als Siebter. Dabei sicherte er sich auch den prestigeträchtigen Titel als Neuling des Jahres. Beim zweiten Einsatz holte er sich im Qualifying den fünften Platz und im Rennen den zweiten Rang.
Beim nächsten Indy-500-Einsatz im Jahr 1971 qualifizierte er sich als Zweiter, doch ausgerechnet nach 66 Runden führte ein Getriebeproblem zum Ausfall und damit Rang 25 (in Indy werden alle Piloten gewertet, auch wenn sie nicht ins Ziel kommen). Im folgenden Jahr holte er sich im McLaren M16B den Sieg. Es ist der einzige Indy-500-Sieg eines Fahrers mit der Startnummer 66.