Sebastian Vettel über Mercedes: «Schockierend»
Sebastian Vettel musste Max Verstappen ziehen lassen
Für Sebastian Vettel verlief das erste Formel-1-Kräftemessen des Jahres im Albert Park von Melbourne so gar nicht nach Wunsch. Der Ferrari-Star durfte vom dritten Platz losfahren, kam am Ende aber als Vierter ins Ziel – fast eine Minute nachdem Sieger Valtteri Bottas die schwarz-weiss karierte Flagge sah. Auch auf den letzten Podeststürmer Max Verstappen, der im Rennen an ihm vorbeiziehen konnte, fehlten ihm am Ende mehr als 30 Sekunden.
«Das war ein schwieriges Wochenende für uns, wir haben einige Punkte geholt, aber nicht die Ergebnisse, die wir uns vorgestellt hatten. Wir waren nicht so stark wie vor einigen Wochen und nun haben wir die nächsten Tage, um zu verstehen, was passiert ist und wie wir uns bis zum nächsten Rennen in zwei Wochen verbessern können», erklärte Vettel nach dem Zieleinlauf trocken.
Der Heppenheimer sagte auch: «Wir waren das ganze Wochenende nicht happy mit dem Auto und ich war wohl einfach zu langsam. Gleich nach dem Reifenwechsel lief es von Anfang an schlecht, und es wurde immer schlimmer.» Deshalb hatte er auch keine Chance gegen Verstappen: «Zu diesem Zeitpunkt hatte ich nicht viele Chancen, irgendjemanden zu bekämpfen, dazu fehlte mir einfach der Speed. Er war auf frischen Reifen und schneller, ich hatte nicht das Tempo, das nötig war, um vorne zu bleiben. Für mich ging es am Ende nur darum, ins Ziel zu kommen.»
Und der WM-Zweite des Vorjahres gestand angesichts seines Teamkollegen Charles Leclerc, der auf Anweisung des Teams nicht angriff und sich mit dem fünften Platz begnügte: «Charles war sicherlich schneller als ich. Unter normalen Bedingungen wäre er durch, ich hätte nicht gross dagegenhalten können, weil den Speed hatte ich einfach nicht.»
Die Grip-Probleme, die Vettel bekundete, hatten sicherlich auch mit seinem frühen Boxenstopp in der 15. Runde zu tun. «Es sieht ganz so aus», lautete Vettels Antwort auf die Frage, ob er zu früh zum Reifenwechsel reingeholt wurde. «Denn ich hatte viele Probleme mit den Reifen. Aber selbst wenn man diesen frühen Stopp ignoriert, schien ich mehr Sorgen als die restlichen Fahrer zu haben. Deshalb bin ich mir nicht sicher, was das Problem war. Vielleicht gab es auch noch ein anderes Problem als die Reifen.»
«Das ist natürlich eine bittere Pille und schwer zu akzeptieren, aber das war heute die Realität. Die Plätze 4 und 5 sind letztlich nicht so schlecht, aber fast eine Minute Rückstand auf den Sieger ist natürlich nicht gut. Es ist überraschend und schockierend, wie überlegen Mercedes diesmal war und wie leicht ihnen der Sieg heute gefallen ist», seufzte der vierfache Weltmeister. «Aber wir konzentrieren uns auf uns und schauen in den nächsten Tagen, was wir bis zum nächsten Rennen besser machen können.»