USA-GP in Austin: 25 Millionen Dollar bewilligt
Am herrlichen Circuit of the Americas
Das klang übel: Die Veranstalter des Grossen Preises der USA in Austin (Texas) mussten sich im vergangenen Februar darauf gefasst machen, ein 25-Millionen-Dollar-Loch in ihrem Budget füllen zu müssen – wegen eines ärgerlichen Formfehlers.
Zur Erinnerung: Das ganze Abkommen zwischen den Texanern und dem früheren Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone basiert finanziell auf einem jährlichen Zuschuss in Höhe von 25 Millionen pro Jahr. Ausgemacht wurden insgesamt 250 Millionen Dollar über den Zeitraum von zehn Jahren (bis Ende 2021). Dieses Geld stammt aus einer Spezialkasse für besondere Veranstaltungen, dem so genannten «Major Events Trust Fund».
Aus dieser Kasse werden in der Regel grosse Sportveranstaltungen wie ein American-Football-Spiel um den Super Bowl unterstützt. Die Kasse wird durch Steuereinnahmen aus Einzelhandel, Hotelübernachtungen, Mietwagengeschäft und Alkoholverkauf gespiesen. Abgenickt wurde diese Summe vom damaligen Gouverneur Rick Perry (von Dezember 2000 bis Januar 2015 auf diesem Posten) und seiner Rechnungsprüferin Susan Combs. Das Formel-1-Rennen ist die einzige Veranstaltung, die über eine so lange Laufdauer gefördert wird, die Entscheidung damals erzeugte im Kapitol von Austin lange und hitzige Diskussionen.
Für die Ausgabe 2018 hatte der Staat Texas den formellen Antrag des Circuit of the Americas (COTA) zur Zahlung obiger 25 Millionen Dollar abgelehnt, wegen eines Formfehlers. Ein Sprecher des texanischen Gouverneurs Greg Abbott: «Das Gesetz ist glasklar. Wenn kein Plan zur Vorbeugung gegen Menschenhandel eingereicht wird, und zwar 30 Tage vor dem jeweiligen Anlass, dann kann kein Anspruch auf Geld aus dem Major Events Trust Fund erhoben werden.» Der Vorbeugeplan dreht sich um verschärftes Bemühen in Texas, gegen Prostitution vorzugehen. Prostitution ist in Texas illegal.
Seitens COTA hiess es, ein entsprechender Plan sei bereits für das MotoGP-Rennen auf der texanischen Rennstrecke eingereicht worden und für zahlreiche andere Veranstaltungen auf der Anlage. Die Umsetzung sei also nicht das Problem, der Plan gelte für das ganze Jahr, einschliesslich des Formel-1-Rennens. Damit sei jedes Mal ein einzelner Antrag unnötig.
Nun lenkt der Bundesstaat ein: COTA darf den Antrag erneut stellen, wie im texanischen Repräsentantenhaus abgenickt worden ist. Nun muss noch der Senat zustimmen, was als Formsache gilt. Damit fliesst der Zuschuss von 25 Millionen Dollar auch 2019.