Nico Hülkenberg (Renault/9.): «Regen? Ja, gerne!»
Vor einem Jahr hat Nico Hülkenberg sein bestes Hockenheim-Resultat in der Formel 1 eingefahren: Rang 5. «Klar hoffe ich, dass ich nochmals so weit vorne lande», hatte der Emmericher am Donnerstag gesagt, «aber wir wissen auch, wie stark derzeit die Konkurrenz ist.»
Das freie Freitagtraining ist kein Indikator dafür, was wir am Samstag erleben werden. Denn nach dieser Bullenhitze in Hockenheim nahen Gewitter, es soll tüchtig krachen, und die meisten Wettermodelle besagen, dass es den ganzen Samstag immer wieder schütten wird, in unterschiedlicher Intensität.
Nico Hülkenberg hat am Freitagnachmittag die neuntschnellste Zeit erreicht. Der Le-Mans-Sieger begann das Training mit harten Pirelli (weiss markiert), Daniel Ricciardo hingegen auf mittelharten (gelb). Beide versuchten dann die weichsten Walzen von Pirelli, bevor sie auf Dauerläufe mit viel Sprit im Tank umstellten.
Kleiner Schreck für Nico: Wegen eines Software-Problems blieb sein Renault am Ausgang der Boxengasse stehen. Das Getriebe steckte in der neutralen Stufe, Nico konnte keinen Gang einlegen. Zum Glück konnte der Schaden schnell behoben werden.
Nachher meinte der 31-Jährige: «Das war ein produktiver Tag. Die enorme Hitze war schon eine Herausforderung für Mensch und Maschine. Das Reifen-Management war besonders knifflig. So wie es aussieht, liegen die Fahrzeuge im Mittelfeld auch hier dicht beisammen. Wir müssen uns tüchtig strecken, um da die Nase vorn zu haben. Regen am Samstag? Ja, gerne! Ich bin sicher, das würde alles sehr interessant machen.»
Wir haben nicht vergessen: Nico Hülkenberg holte in seiner ersten GP-Saison 2010, damals mit Williams, bei Mischverhältnissen sensationell die Pole-Position.
Wie knapp das Feld bei einer Hockenheim-Runde von etwas mehr als 73 Sekunden beisammen liegt? Valtteri Bottas war am Freitagnachmittag Viertschnellster mit 1:14,111 min. Innerhalb der folgenden Sekunde lagen Verstappen, Grosjean, Stroll, Räikkönen, Hülkenberg, Pérez, Sainz, Kvyat, Ricciardo, Albon und Gasly, der als 15. dieser Gruppe geführt wird.
Daniel Ricciardo über seinen Tag: «Wir sind üppig zum Fahren gekommen, da gibt es nichts zu klagen. Wir können schneller werden. Wir konzentrieren uns nicht allzu sehr auf die heutigen Bedingungen, denn jeder weiss, dass am Samstag alles anders sein wird. Gut, auch ich fand es heiss, aber als Australier aus Perth habe ich damit nicht so viele Schwierigkeiten wie Andere. Bei dieser Hitze ist die Arbeit mit den Reifen schwierig, aber das ist für alle gleich.»
Sportchef Alan Permane: «Das war aussergewöhnlich heute. Wir haben uns durchs normale Programm gearbeitet, ungeachtet dessen, dass am Samstag ganz andere Bedingungen herrschen werden. Im Wissen, dass das Wetter kippt, sind wir bei der Abstimmung bestimmte Kompromisse eingegangen.»