So schwächelt Renault von Hülkenberg und Ricciardo
Teamchef Cyril Abiteboul hatte für Renault in der Formel-1-Saison 2019 dieses Ziel ausgegeben: Den vierten Platz in der WM festigen, den Top-Teams auf die Nerven gehen, erste Podestränge einfahren. Die Realität zur Saisonmitte sieht so aus: Daniel Ricciardo und Nico Hülkenberg in der Fahrer-WM lediglich auf den Rängen 10 und 11, im Konstrukteurs-Pokal liegen die Franzosen auf dem fünften Zwischenplatz, Rang 4 hält McLaren.
Es ist nicht so, dass der 2019er Renault ein schlechtes Rennauto wäre. Es ist vielmehr so, dass der Dienstwagen von Ricciardo und Hülkenberg starken Leistungsschwankungen unterworfen ist. Aus diesem Grund haben der Australier und der Emmericher am vergangenen GP-Wochenende von Silverstone in Sachen Abstimmung verschiedene Experimente durchgeführt.
Renault-Teamchef Cyril Abiteboul: «Wir haben verstanden, wo unsere Stärken und Schwächen liegen. Gut für uns sind Kurse wie Silverstone, Montreal oder Le Castellet. Auf gewissen Strecken jedoch werden wir Mühe haben. Also sind Gegenmassnahmen eingeleitet, um diese Schwächen zu beheben. Wir reden hier nicht von einem Heftpflaster, sondern von grossen Änderungen. Und das wird etwas Zeit erfordern.»
«Es gibt bestimmte Kurventypen, genauer: mittelschnelle Kurven, mit welchen unser Auto nicht so gut zurechtkommt. Ganz schlimm war es in Österreich, da waren unsere Fahrer keine echten Konkurrenten, sondern eher Passagiere.»
«Unserer Messungen haben gezeigt: Das Auto ist ganz stark in langsamen Kurven, wir halten auf den Geraden flott mit, also stimmen Motorleistung und Windschlüpfigkeit, der Wagen liegt auch in schnellen Bögen gut. Aber Gift für die Balance des Autos sind mittelschnelle Kurven, besonders dann, wenn sie lange sind.»
«Was wir herausgefunden haben, sind gute und schlechte Nachrichten zugleich. Es ist gut, ein Problem zu erkennen, weil du dann dagegen vorgehen kannst. Es ist schlecht, weil wir wissen – das geht nicht von heute auf morgen. Jetzt sind unsere Aerodynamiker gefragt, um sowohl kurz- als auch langfristige Lösungen zu finden.»
«Änderungen kommen, aber nicht vor der Sommerpause. Mir ist lieber, was wir entwickeln, das tun wir gründlich und auch im Hinblick aufs 2020er Auto. Das ist der bessere Weg, als überstürzt Verbesserungen zu bringen, die letztlich keinen Unterschied ausmachen.»