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Sebastian Vettel in Spa: Helm als optische Täuschung

Von Mathias Brunner
​Beim Grossen Preis von Deutschland trat Ferrari-Star Sebastian Vettel mit einem Helm-Design à la Bernd Schneider an. In Belgien setzen er und sein Helm-Designer Jens Munser auf optische Täuschung.

Das achte Helmdesign von Sebastian Vettel in der Saison 2019 zeigt neben der üblichen Flagge und den Sponsoren-Logos viele graue Dreiecke, die wie Salzkristalle im 3D-Look angeordnet sind und der Helm-Oberfläche eine scheinbar greifbare Tiefe geben. Natürlich ist das nur eine Täuschung, und in Wirklichkeit ist alles glatt und aerodynamisch – für eine gute Anströmung der Luft zur Airbox seines matt-roten Dienstwagens.

Das ist wieder ganz anders als beim Heimrennen von Hockenheim: Bei seiner tollen Fahrt zum zweiten Platz trat der 52fache GP-Sieger mit einem Helm an, der in den Farben der Tourenwagen-Legende Bernd Schneider lackiert war – schon das zweite Mal 2019, dass er einen Racer grüsste, denn in Monaco fuhr Vettel mit dem knalligen Orange-Rot von Niki Lauda, nachdem wir die Wiener Rennlegende verloren haben.

Fans von Sebastian Vettel wissen: Der Heppenheimer wechselte als Pilot von Red Bull Racing das Design seines Helms fast zu jedem Rennen. Für 2015 und das neue Kapitel bei Ferrari zeigte er dann ein eher schlichtes, weisses Design mit den deutschen Nationalfarben. Dieses Grund-Design hat Vettel seither behalten. Aber das Leitthema variieren wollen Vettel und sein Helmdesigner Jens Munser dennoch.

Zur Erinnerung: Die FIA schreibt vor, dass das grundsätzliche Layout eines Helms das Gleiche bleiben muss. Angeblich erhöht das den Wiedererkennungswert. Jedem Fahrer ist einmal im Jahr eine Ausnahme gestattet, etwa für ein Heimrennen oder für Klassiker wie Monaco.

Besonders in Monaco verblüffen Vettel und Munser immer wieder mit ihren Ideen: Sehr chic die Bemalung 2015, welche an die Vollvisierhelme der 70er Jahre erinnerte, mit diesen herrlich grossen Visieren. Samt (aufgemalter!) Metallröhrchen für die Frischluftversorgung im Brandfall, damals der letzte Schrei.

2017 zeigte Sebastian Vettel auf einem Grundton aus Cappuccino-Braun Schriftzüge in Bronze-Glitzer – mit dem von Schedoni entworfenen Wort Monaco auf der einen sowie der Startnummer 5 auf der anderen Seite. Auf der Rückseite war die leuchtend hellblaue Grafik eines 1955er Werbeplakats für den Grossen Preis von Monaco zu entdecken. Hier hatten Munser und Vettel freilich ein wenig getrickst: Eigentlich zeigte die Zeichnung des 50er Jahre-Renners die Nummer 2, auf dem Helm von Seb war jedoch der rote Renner mit einer 5 ausgestattet.


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