Tony Fernandes: Ärger wegen Airbus-Sponsoring
Tony Fernandes nutzte die Formel 1 zu Werbezwecken
Zwischen 2012 und 2014 trat AirAsia-Mitbesitzer Tony Fernandez mit seinem Rennstall unter dem Namen Caterham in der Königsklasse an, und zwischen Oktober 2013 und Januar 2015 sollen rund 50 Millionen Dollar in die Kassen des erfolglosen GP-Teams geflossen sein. Fernandes, dessen asiatische Fluglinie ausschliesslich mit Flugzeugen der Marke Airbus operiert, bezeichnet dieses Sponsoring als gutes Geschäft.
Doch die britischen Betrugsermittler des Serious Fraud Office (SFO) in London wittern Korruption. Am 31. Januar wurden Dokumente veröffentlicht, in denen das Sponsoring des F1-Teams als Schmiergeld interpretiert wird, das floss, damit der geschäftstüchtige 55-Jährige weiterhin auf die Marke Airbus setze.
Wie immer gilt die Unschuldsvermutung und Fernandes wehrt sich denn auch gegen alle Vorwürfe. Im Reuters-Gespräch erklärte der Geschäftsmann aus Kuala Lumpur, dass die Formel-1-Mannschaft als reines Marketinginstrument eingesetzt worden war, und nicht etwa, um Geld zu verdienen. Als Argument führt er die Tatsache an, dass er den Rennstall schliesslich nur für den symbolischen Betrag von einem britischen Pfund verkauft hat.
Am vergangenen Montag trat Fernandes dennoch als Vorstandsvorsitzender von AirAsia zurück – vorläufig nur für die Dauer von zwei Monaten, auch sein AirAsia-Partner Dato Kamarudin Meranun, mit dem er gemeinsam Mehrheitseigner des britischen Fussballklubs Queen’s Park Rangers ist, hat seine Rolle vorerst freigegeben.
In einer Erklärung kündigten die Beiden an, dass sie «zur Erleichterung einer vollständigen und unabhängigen Untersuchung» beiseite treten und «mit sofortiger Wirkung» ihre Exekutivfunktionen aufgeben würden. Beide betonen – wie auch AirAsia – dass sie sich nichts zuschulden haben kommt lassen. Das Unternehmen kündigte an, mit der Anitkorruptionskommission von Malaysia zu kooperieren, die gemeinsam mit den britischen Ermittlern den Fall untersucht. Der Flugzeugbauer Airbus stimmte im Zuge der Korruptionsvorwürfe einer Strafzahlung von insgesamt 3,6 Milliarden Euro zu, die an Frankreich, Grossbritannien und die Vereinigten Staaten gehen.