Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Christian Horner (Red Bull Racing): Brutale Strafen

Von Mathias Brunner
Christian Horner tröstet Sergio Pérez und Max Verstappen

Christian Horner tröstet Sergio Pérez und Max Verstappen

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner ärgert sich sehr. Nicht nur, dass Max Verstappen und Sergio Pérez unverschuldet viele Punkte verloren haben, jetzt kommen auf sie auch noch brutale Strafen zu.

Nur ein neunter Platz von Max Verstappen – das ist die magere Beute von Red Bull Racing-Honda aus den beiden WM-Läufen in Silverstone und auf dem Hungaroring. RBR-Teamchef Christian Horner schäumt. Denn seine Piloten Verstappen und Sergio Pérez haben unverschuldet viele WM-Punkte verloren, ebenso schwer wiegt, welche brutalen Strafen auf den Niederländer und den Mexikaner unweigerlich zukommen.

Zunächst die Kollision von Max Verstappen und Lewis Hamilton in Silverstone, die den damaligen WM-Leader aus dem Rennen riss. Hamilton konnte weiterfahren und sein Heimrennen gewinnen. Dann der kapitale Fehler von Valtteri Bottas, der kurz nach dem Start zum Ungarn-GP eine Kettenreaktion auslöste, die zum Ausfall von Pérez führte und zu einem so schwer beschädigten Wagen von Verstappen, dass der mit grösster Mühe nur noch Rang 9 einfahren konnte.

Der 47-jährige Engländer Horner erklärt: «Wir haben so gut wie keine Chance, die Saison mit dem restlichen Motorenkontingent über die Runden zu bringen, wir haben ja nicht mal die Hälfte der Rennen hinter uns. Das ist überaus frustrierend, denn die Wechsel haben nichts mit der Standfestigkeit der Honda-Aggregate zu tun, sondern sind ausschliesslich auf Beschädigungen durch Unfälle zurückzuführen – Unfälle, die wir nicht ausgelöst haben.»

«Beim Triebwerk von Sergio in Ungarn kam es nach der Kollision zu einem schlagartigen Wasserverlust. Wir analysieren das derzeit noch detailliert, aber die ersten Prüfungen weisen darauf hin, dass dieser Motor nicht zu retten ist.»

Der Unfall-Motor von Verstappen war nach dem Rennen in England ins Motorenwerk von Sakura (nördlich von Tokio) geflogen und von den japanischen Ingenieuren als einsatzfähig beschrieben worden. Aber nach dem Qualifying vom 31. Juli wurde ein Riss im Block gefunden. Das Triebwerk befindet sich erneut in Sakura, um der Frage nachzugehen, ob der Riss repariert und der Motor nochmals auf die Bahn gebracht werden kann.

Falls nicht, dann muss auch dieses Triebwerk ersetzt werden, mit der im Reglement vorgesehenen Strafversetzung. Horner weiter: «Wir haben beträchtliche Schäden an den Rennwagen und zwei Motoren, die wir in aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr verwenden können, ohne Schuld unserer Piloten.»

«In den letzten zwei Läufen scheint sich alles gegen uns verschworen zu haben, aber wir dürfen das Positive nicht vergessen: Wir haben ein Auto, mit dem wir potenziell um jede Pole-Position und um jeden Sieg mitkämpfen können, und wir liegen bei Halbzeit der Saison nur knapp hinter der Spitze.»

Ungarn-GP, Budapest

01. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:40:00,248h
02. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1,859 sec*
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +2,736
04. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +15,018
05. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +15,651
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1:03,614 min
07. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:15,803
08. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1:17,910
09. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1:19,094
10. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:20,244
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
Out
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, Kollision
Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, Kollision
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, Kollision
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Kollision
Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, Kollision
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Kollision
*Disqualifikation, zu wenig Sprit

WM-Stand nach 11 von 23 Rennen**

Fahrer
1. Hamilton 192 Punkte
2. Verstappen 186
3. Norris 113
4. Bottas 108
5. Pérez 104
6. Leclerc 80
7. Sainz 80
8. Ricciardo 50
9. Vettel 48
10. Gasly 48
11. Ocon 39
12. Alonso 36
13. Stroll 18
14. Tsunoda 16
15. Latifi 4
16. Russell 2
17. Räikkönen 1
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 300
2. Red Bull Racing 290
3. McLaren 163
4. Ferrari 160
5. Alpine 75
6. Aston Martin 66
7. AlphaTauri 64
8. Williams 6
9. Alfa Romeo 2
10. Haas 0
** WM-Stand noch unkorrigiert nach der Disqualifikation von Vettel. Aston Martin hat das Recht, gegen den Ausschluss in Berufung zu gehen

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