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Streit um Motorentwicklung 2015: Kompromiss gefunden?

Von Mathias Brunner
Mercedes-Renndirektor Toto Wolff

Mercedes-Renndirektor Toto Wolff

Hinter den Kulissen gehen die Diskussionen zwischen Mercedes, Ferrari, Renault und Honda weiter, was in Sachen Entwicklung im kommenden Jahr alles erlaubt sein soll.

Die krasse Überlegenheit der Mercedes-Antriebseinheiten 2014 hatte die Konkurrenz erschüttert und begründet ihre Bemühungen, das schrittweise Einfrieren der Motorentwicklung aufzuweichen. Davon wollte Mercedes bislang nichts wissen. Warum auch? Seit wann gibt jemand in der Formel 1 einen Vorsprung freiwillig her? Bis vor kurzem war die Situation daher völlig festgefahren: Die Gegner forderten eine Aufweichung des Reglements, Mercedes sagte nein. Eine klassische Patt-Situation.

Zur Erinnerung: Der schrittweise Entwicklungsstopp sollte die Kosten tief halten. Gemäss der aktuellen Homologationsregel dürfen die Motorenhersteller bis zu 48 Prozent der aktuellen Triebwerke auf die Saison 2015 hin verändern. Das ist den Gegnern der Sternmarke nicht genug. Sie wollen an den Triebwerken mehr arbeiten dürfen, um die Chance zu erhalten, sich auf Augenhöhe mit Mercedes zu bringen. Selbst auf die Gefahr hin, dass Mercedes selber ja auch davon profitiert, wenn man mehr als vorgesehen entwickeln darf. Der Schuss könnte also durchaus nach hinten losgehen.

Grosse Sorgen machte den Kundenteams die Frage, wie die Kosten für mehr Entwicklung abgefangen werden sollen. Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn: «Wir unterstützen den Vorschlag, dass gewisse Weiterentwicklungen am Motor in einem definierten Rahmen stattfinden dürfen, doch das muss nicht zwingend heissen, dass wir Kundenteams die Kosten dafür übernehmen müssen.»

In Texas nun hat es bei Sitzungen der 2015 in der Formel 1 vertretenen Motorenhersteller einen Durchbruch gegeben: Mercedes soll zu einem Kompromiss bereit sein. Der sieht so aus: Es wird – allerdings nur für das Jahr 2015 – zwei Homologationstermine geben, einer wie geplant Ende Februar, dazu ein zweiter Ende Juli. Für 2016 und darüber hinaus wir die Entwicklung schrittweise so eingeschränkt wie es ursprünglich geplant war.

Angeblich gibt es für diese Abmachung die Vorgabe, dass die Mehrkosten nicht auf die Kunden abgewälzt werden dürfen.

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