Matthias Kröger: Brokstedt wird sein letztes Rennen
Matten Kröger verabschiedet sich
Für den MSC Brokstedt endet am kommenden Sonntag eine Ära. Wenn das Team der Wikinger im ersten Finale der Speedway-Bundesliga die Devils vom AC Landshut empfängt, wird sich mit Matthias «Matten» Kröger ein Motorradsportler von «seinem» Publikum verabschieden, der wie kein anderer mit Brokstedt verbunden ist.
1984 bestritt Kröger sein erstes Rennen auf dem Holsteinring als Nachwuchsfahrer, stieg kurze Zeit später in den Kreis der «Großen» auf und blieb dem Speedway-Club aus dem Kreis Steinburg Zeit seiner Karriere verbunden. «Es gab ab und zu Anfragen von anderen Vereinen, doch ich bin dem MSC Brokstedt stets treu geblieben. Hier wusste ich was ich habe, hier habe ich mich wohlgefühlt und hier standen die Vereinsführung und Fans immer hinter mir.»
Bodenständig wie er selbst, ist seine Einstellung zu seinem Verein. Als der MSC, gegründet 1983, im Jahre 1997 zum ersten Mal Deutscher Speedway-Meister wurde, zählte Kröger zu den Säulen innerhalb der Mannschaft. «Das war damals ein echt toller Erfolg», so Kröger, der auch beim zweiten Meistertitel 2014 im Team der Wikinger stand. Kröger: «Beide Titel haben mir sehr viel bedeutet. Ich bin bis heute Brokstedter mit Leib und Seele.»
Es gibt keinen anderen Fahrer in der 33-jährigen Vereinsgeschichte, der so eng mit dem Rennsportverein aus Schleswig-Holstein verbunden ist. International war Kröger in Dänemark und England unterwegs, doch zog es den Familienvater aus Bokel immer wieder in die Heimat. «Ich habe nie viel Aufhebens um meine Person oder meine Rennsportkarriere gemacht. Ich denke, ich bin sehr bodenständig – die große Show habe ich immer gern den anderen überlassen.»
Vielleicht ist es gerade diese Bescheidenheit, die stets bei den zahlreichen Fans angekommen ist. Auch ohne Einzeltitel brachte es Kröger innerhalb der Szene in seinen mehr als 30 aktiven Jahren zu Kultstatus. Stets im schwarzen Renndress unterwegs, machte der 47-Jährige, vielleicht sogar ungewollt, das zu seinem Markenzeichen. «Über solche Dinge habe ich mir ehrlich gesagt nie große Gedanken gemacht. Ich wollte immer nur Rennen fahren – das habe ich gemacht.»
Vielleicht hätte sich Kröger besser vermarkten können, doch sind ihm öffentliche Auftritte auch auf der Zielgeraden seiner sportlichen Karriere eher unangenehm.
Der endgültige Entschluss die sportliche Karriere am Ende dieser Saison dingfest zu machen, fiel Kröger nicht leicht: «Ich wusste, dass dieser Moment irgendwann kommen musste. Nach einigen Überlegungen ist es jetzt soweit.»
Matten Kröger wird am kommenden Sonntag (Rennstart 14 Uhr) zum letzten Mal auf dem Holsteinring in Brokstedt ans Startband rollen und sich von seinem Fans in Schleswig-Holstein verabschieden.