Aus für Singapur-GP? Bernie Ecclestone schwächt ab
Einmalige Atmosphäre in Singapur
In den sozialen Netzwerken machen sich die Fans über die Situation der Formel 1 lustig: Ein Drittel der WM-Läufe ist mittelfristig mit einem Fragezeichen zu versehen! Die traditionellen europäischen Grands Prix von Italien, Deutschland und Grossbritannien sind ohne weitreichende Verträge, die Veranstalter kämpfen damit, die Antrittsgebühr von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone zusammenzukratzen.
Kanada ist unsicher, Malaysia vor dem Aus, wie Politiker bestätigt haben, Brasilien ist ebenfalls nicht sicher, und zuletzt hat Bernie Ecclestone auch hinter den beliebten Nacht-GP von Singapur ein dickes Fragezeichen gesetzt.
Für reichlich Unruhe im Stadtstaat sorgte der Baumeister des modernen Grand-Prix-Sports mit einer Aussage bei den Kollegen von auto, motor und sport. Ecclestone wird da zitiert mit: «Schauen Sie sich an, was wir für Singapur getan haben. Ja, der Grand Prix hat Singapur viel Geld gekostet. Aber er hat ihnen auch viel Geld gebracht. Singapur war plötzlich mehr als nur ein Flugplatz, um von dort irgendwo hin zu fliegen. Jetzt glauben sie, dass sie ihr Ziel erreicht haben und wollen vielleicht keinen Grand Prix mehr.»
Aber das bedeutet noch nicht, dass wir den Singapur-GP verlieren.
Bernie Ecclestone sagt selten etwas ohne Hintergedanken, und er ist klug und erfahren genug zu wissen, dass solche Aussagen träge GP-Organisatoren auf Trab bringen. Unzählige Male wurde das Ende des einen oder anderen WM-Laufs bereits angekündigt, doch irgendwie ging es dann doch weiter. In der Regel dann, wenn Ecclestone erhalten hat, was er von Anfang an wollte.
Zu sicher darf sich dennoch niemand sein, und mit diesen Ängsten spielt Ecclestone sehr geschickt: Wer hätte schon gedacht, dass wir eines Tages keinen Grossen Preis von Frankreich haben würden? Und doch ist es passiert.
Was nun aber Singapur angeht, so relativiert Bernie Ecclestone gegenüber der Tageszeitung Straits Times: «Natürlich hoffen wir, dass es in Singapur weitergeht. Jeder ist glücklich, dort zu fahren, und wir wollen das Rennen nicht verlieren. Meine Worte wurden vielleicht auf eine komische Art und Weise ausgelegt. Was ich sagte, war einfach: Es gibt noch keine Entscheidung. Die Verhandlungen halten an und werden bald aussortiert sein, vor Ende des Jahres, da bin ich mir ganz sicher. Wir wollen auf lange Frist verlängern, mal sehen, was passiert.»
Viele haben Ecclestones Bemerkung über Singapur nicht nachvollziehen können. Immerhin hatte «Mr. Formula One» das Nachtrennen immer in den höchsten Tönen gelobt und es sogar als Kronjuwel der Formel 1 bezeichnet. Die TV-Quoten sind zudem vor dem Hintergrund nachlassender Zuschauerzahlen konstant. Im Schnitt schauen sich weltweit 80 Millionen Menschen einen Singapur-GP an.
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