Nico Hülkenberg (Renault): Autos 2017 wie Achterbahn
Nico Hülkenberg ist früh nach Australien geflogen, aus mehreren Gründen, wie der Emmericher erklärt: «Ich wollte mich gründlich akklimatisieren. Zudem ist Melbourne eine Klasse Stadt. Ich mag Australien generell. Die Atmosphäre ist immer ganz entspannt. Der Albert-Park ist eine prachtvolle Rennanlage mit einer einzigartigen Atmosphäre – die Fans sind überaus enthusiastisch. Zudem sind die Ränge immer proppevoll. Alleine am Morgen zur Rennstrecke zu kommen und all die glücklichen Gesichter der Fans zu sehen, das macht schon gute Laune.»
«Die neuen Autos sind sauschnell und machen Spass. Ich glaube, wir stehen vor einem sehr aufregenden ersten Rennwochenende. Diese neuen GP-Boliden am Limit zu bewegen, das ist wie eine Achterbahnfahrt, erheblich anspruchsvoller als zuvor, diese Biester musst zu bändigen. Ich freue mich auch über die neue Reifengeneration von Pirelli, du kannst sie härter fahren als die Walzen von früher. Das alles ist körperlich und geistig anspruchsvoller, aber genau das macht eben die Freude am Fahren aus.»
Klar stellen sich auch bei Renault alle die Frage: Wo steht unser Team? Hülkenberg dazu: «Ich sehe uns solide im Mittelfeld, der Speed stimmt, das ist eine gute Basis, auf der sich aufbauen lässt. Ich weiss, das wird keine einfache Saison, denn um uns herum erkennen wir sehr gute Rennställe. Aber gleichzeitig besitzen wir alle Zutaten, um bei jedem Rennen in die Punkte fahren zu können. Wir sollten eine gute Saison erleben.»
Der Albert-Park ist auch insofern einzigartig, dass dort nur ein Rennwochenende im Jahr ausgetragen wird. Nico weiter: «Grundsätzlich fiebern alle dem Saisonstart entgegen, das macht die Strecke bereits zu etwas Besonderem. Die Piste wirkt auf den ersten Blick einfach, hat es aber in sich. Und mit den neuen, schnelleren Autos wird sie noch kniffliger. Die Fans werden den Unterschied im Speed von freiem Auge erkennen können.»
«Ich mag am meisten den zweiten Sektor, nach den Kurven 3 und 4 kommt eine schnelle Rechts, die ausgangs kaum Raum lässt, dort darfst du dir keinen Fehler erlauben. Dann nochmals eine Rechts, die eingangs sehr wellig ist. Obschon der Albert-Park als Stadt- oder Strassenkurs gilt, ist er sehr schnell. Du zischst unter den Bäumen durch, das Park-Gefühl ist sehr real.»
Hülkenberg, 2014 und 2016 mit Force India jeweils WM-Neunter, hat sich für 2017 viel vorgenommen: «Klar haben wir eine neue Formel 1, und für mich selber war mit dem Wechsel zu Renault auch vieles neu, aber im Grunde ist das Spiel immer noch das Gleiche.»