Renault: Virtuelle Safety-Car-Phase störte Strategie
Für Nico Hülkenberg kam die virtuelle Safety-Car-Phase in Melbourne im falschen Moment
Eigentlich hat das Renault-Team keinen Grund zur Klage: Beim Saisonauftakt im Albert Park von Melbourne schafften es schliesslich sowohl Nico Hülkenberg als auch Carlos Sainz in die Punkte. Der Deutsche beendete die 58-Runden-Hatz als Siebter, sein spanischer Stallgefährte kämpfte sich trotz Übelkeit nach 307,574 km als Zehnter ins Ziel.
Damit belegt die Truppe von Cyril Abiteboul nach dem ersten von 21 WM-Läufen hinter Ferrari, Mercedes, Red Bull Racing und McLaren den fünften Rang in der Team-Wertung. Doch so richtig glücklich sahen die Team-Verantwortlichen nach dem ersten Kräftemessen des Jahres nicht aus. Aus gutem Grund: Sie wissen, ohne das virtuelle Safety-Car hätte das Ergebnis noch besser ausfallen können.
Hülkenberg seufzt rückblickend: «Ohne das schlechte Timing des virtuellen Safety-Cars wären wir weiter vorne gelandet.» Und Chassis-Chef Nick Chester pflichtet ihm bei: «Das virtuelle Safety-Car kam für uns im falschen Augenblick, sonst hätten wir noch besser abgeschnitten.» Er betont aber auch: «DAs gehört zum Racing dazu, manchmal gewinnst du und manchmal verlierst du.» Und er macht sich Mut: «Wir haben bewiesen, dass wir ein gutes Gesamtpaket haben.»
Der Brite fasst zusammen: «Die Fahrzeug-Balance stimmte zumindest bei Nico, der ein sehr professionelles Rennen gezeigt hat. Bei Carlos war sie nicht ganz so gut, aber auch er hat ein lobenswertes Rennen gezeigt und das Auto nach Hause gebracht.» Und er stellt klar: «Es ist ein sehr guter Start in die Saison, mit beiden Autos in die Punkte gekommen zu sein. Aber es ist wichtig, dass wir die starke Form nun mit einem weiteren guten Ergebnis in Bahrain bestätigen.»
Mit Blick auf das Kräfteverhältnis im Formel-1-Feld analysiert Chester: «Die Top-3-Teams sind an der Spitze für sich, dahinter gibt es einen guten Dreikampf um den vierten Platz zwischen uns, Haas und McLaren. Diese Herausforderung nehmen wir gerne an und wir werden alles daran setzen, um uns in diesem Fight zu behaupten.»
Und zum 5,412 km langen Bahrain International Circuit sagt der 49-Jährige: «Die Piste ist sehr viel glatter als jene im Albert Park, deshalb werden wir sehr viel weniger Bodenwellen vorfinden. Sie bietet auch etwas mehr Grip, etwas andere Kurvengeschwindigkeiten und längere Geraden, die mehr Raum für Überholmanöver lassen. Ich erwarte, dass die Teams dort leistungsmässig auch sehr nahe beieinander liegen werden, und es wird sicherlich ein weiterer enger Fight werden.»