Aserbaidschan-GP im Fernsehen: Ärger programmiert
«The speed is higher in the land of fire», verkündeten die Organisatoren des Grossen Preises von Aserbaidschan vollmundig. Und sie hielten Wort: Am 19. Juni 2016 flitzte der damalige Williams-Fahrer Valtteri Bottas mit unfassbaren 378 km/h durch die Lichtschranke – und dies auf einem Strassenkurs! Die Premiere von Baku, lächerlicherweise Grosser Preis von Europa genannt, verlief eher moderat. Die Formel-1-Fahrer hatten das Crash-Festival des GP2-Rennens als Warnung verstanden.
2017 war dann Schluss mit Zurückhaltung: Der jetzt richtig benannte Grand Prix von Aserbaidschan bot so viel Action, dass die Fans überhaupt nicht mehr wussten, wo hinschauen. Kollisionen hüben und drüben, dazu Verrücktes wie die lose Kopfstütze im Silberpfeil von Hamilton, wie ein von allen guten Geistern verlassener Vettel als Rammbock gegen den Briten oder wie Kimi Räikkönen, der seine Mechaniker zusammenstauchte, weil sie seinen Wagen ohne Lenkrad für den Neustart bereitmachten. Den Chaos-GP in den Strassen von Baku gewann schliesslich Daniel Ricciardo, der Mann für die eher ungewöhnlichen WM-Läufe.
Rechnen Sie damit, dass die dritte Ausgabe des Rennens tüchtig Pfeffer bietet. Wir können nicht versprechen, dass der Grand Prix so durchgeknallt wird wie 2017, aber Ärger ist programmiert: Wir fahren zwei Monate früher als in den Jahren zuvor. Daher beträgt die Aussentemperatur in Baku nicht bis zu dreissig Grad, sondern im Mittelwert klamme 20 Grad. Und damit gehen die Denksportaufgaben für die Teams los in Sachen Reifennutzung. Dazu zieht am Rennwochenende eine kurze Regenfront durch, aus heutiger Sicht exakt am Sonntag, aber das kann sich in den kommenden Tagen nach vorne oder hinten verschieben.
Wie jeder Strassenkurs ist die Piste von Baku stellenweise sehr schmal, nur 7,5 Meter bleiben den Piloten mancherorts, um ihre Renner zu navigieren. Auch die knappen Auslaufzonen erhöhen den Schwierigkeitsgrad. Daniel Ricciardo: «In Baku hast du im wahrsten Sinne des Wortes keinen Raum für Fehler.»
Ferrari-Star Sebastian Vettel reiste vor einem Jahr als WM-Leader nach Aserbaidschan. Mit 141 Zählern hatte der vierfache Champion ein Polster von zwölf Punkten auf seinen ärgsten Verfolger Lewis Hamilton. Dieses Mal beträgt der Vorsprung Vettels neun Punkte.
Wer nicht verpassen möchte, wie sich Hamilton, Vettel, Ricciardo & Co. auf dem 6,003 km langen Highspeed-Strassenkurs schlagen, findet hier die Sendezeiten der deutschsprachigen Kanäle. Alle Zeiten beziehen sich auf mitteleuropäische Sommerzeit.
Aserbaidschan-GP im Fernsehen (Zeiten: MESZ)
Freitag, 27. April
14.55: n-tv – 2. Freies Training
14.55: ORF 1 – 2. Freies Training
Samstag, 28. April
14.00: RTL – Freies Training Höhepunkte
14.45: ORF 1 – Formel-1-News, dann Qualifying
14.45: RTL – Qualifying
14.55: SRF 2 – Qualifying
18.20: n-tv – Formel 1 kompakt
Sonntag, 29. April
12.45: ORF1 – Vorberichte
13.15: RTL – Countdown zum Grand Prix
13.35: ORF1 – Vorberichte, dann Rennen
13.40: SF2 – Vorberichte, dann Grand Prix
14.00: RTL – GP Aserbaidschan
14.00: SF2 – GP Aserbaidschan
15.55: RTL – Siegerehrung und Höhepunkte
15.55: ORF1 – Rennanalyse
18.20: n-tv – GP Aserbaidschan kompakt