Renault: Stoffel Vandoorne als Plan B für 2019
Begehrt: Stoffel Vandoorne
Auch wenn Stoffel Vandoorne nicht an die Leistungen seines überragenden McLaren-Stallgefährten Fernando Alonso herankommt: Für viele Teamchefs ist der schnelle Belgier eine interessante Option für die Zukunft. Und da beim Traditionsrennstall aus Woking mit Teenager Lando Norris bereits das nächste Ausnahmetalent an der Schwelle zur Königsklasse steht und auf den Aufstieg wartet, ist ein McLaren-Abgang des 26-Jährigen durchaus denkbar.
Der Formel 1 wird Vandoorne auch bei einem Rausschmiss durch seinen aktuellen Brötchengeber nicht den Rücken kehren müssen. Zu gross ist das Interesse am GP2-Meister von 2015 (heutige Formel 2), der sieben seiner bisherigen 26 Renneinsätze in den Punkten beendet und im vergangenen Jahr seine Rookie-Saison auf dem 16. Rang beendet hat.
So schwärmte etwa Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff im Interview mit den Kollegen von RTBF: «Für mich verhält es sich mit Stoffel ziemlich einfach. Er gehört zu den grössten Talenten im Feld. In der GP2 hat er alle geschlagen und als er in die Formel 1 aufstieg, sahen viele den neuen Senna in ihm. Solche Erwartungshaltungen und Vergleiche sind für jeden jungen Fahrer nur schwer zu verdauen.»
Wolff weiss: «Es braucht Zeit, bis es soweit ist. Man muss einen Fahrer die Chance lassen, Erfahrungskilometer zu sammeln und zu lernen. Das ganze Umfeld ist sehr schwierig und wir haben das mit Valtteri Bottas im vergangenen Jahr selbst erlebt. Am Anfang hatte er einen guten Start, doch dann lief es nicht mehr so gut. Jetzt ist er wieder sehr gut unterwegs und ich bin mir sicher, dass Stoffel über die nötige Intelligenz und die nötigen Fähigkeiten verfügt, um ein sehr guter Fahrer zu werden. Ich hoffe, dass er die nötige Zeit dafür auch bekommt.»
Sollte McLaren ihm diese nicht geben, könnte Vandoorne bei Renault ein neues Cockpit finden, wie Renault-Sport-Chef Cyril Abiteboul betont. Im Gespräch mit der Tageszeitung «La Derniere Heure» erklärt er: «Ich sage nicht, dass Stoffel zu Renault kommen wird, denn das ist wirklichnicht der Fall. Aber er ist ein Fahrer, den wir uns natürlich genauer anschauen. Wenn es um Optionen für die Zukunft geht, dann gehört Vandoorne sicherlich zu meinen Kandidaten.»
Ein Wechsel des Arbeitgebers könnte durchaus förderlich sein, betont der Ingenieur aus Paris: «Ich denke, die Situation ist ziemlich schwierig. Manchmal ist es auch nützlich, das Team zu wechseln, weil ein neues Umfeld einem Fahrer erlaubt, wieder neu Luft zu holen und zurückzuschlagen. Er war in allen Nachwuchsklassen schnell, talentiert und konstant stark, und es gibt keinen Grund, warum er das plötzlich nicht mehr sein sollte. Allerdings ist es nicht einfach, an der Seite eines Fernando Alonso zu glänzen. Trotzdem bin ich überzeugt, dass er ein hochkarätiger Pilot ist.»