Valtteri Bottas: Toro Rosso besser als Mercedes-Benz
Valtteri Bottas in Monaco
Valtteri Bottas lernte beim WM-Lauf von Monaco etwas, womit der dreifache GP-Sieger nicht gerechnet hätte – Toro Rosso kann etwas besser als Weltmeister Mercedes. Der Franzose Pierre Gasly ging mit hyperweichen Pirelli ins Rennen. Die Mailänder Reifenspezialisten glaubten: Die schnellste Taktik ins Ziel besteht darin, nach 14 Runden auf superweiche Walzen zu wechseln und so der Zielflagge entgegen zu streben. Aber Gasly fuhr unfassbare 37 Runden lang mit den pink markierten Reifen!
Auf diese Weise machte der französische Toro-Rosso-Pilot zahlreiche Ränge gut, das war die Grundlage zu seinem siebten Platz. Bottas war baff: «Ganz offensichtlich kann Toro Rosso etwas besser als wir, denn ich hätte nie im Leben so lange mit diesem Reifen fahren können. Unsere Schwäche in Monaco war genau das – der Langlauf mit der weichsten Mischung von Pirelli. Die zweite Schwäche: mangelnder Grund-Speed des Autos.»
Mercedes versuchte im Training ein Experiment: Lewis Hamilton und Valtteri Bottas probierten im zweiten Quali-Segment die ultraweichen Reifen aus, damit wäre eine längere Fahrt möglich gewesen als mit den hyperweichen Walzen. Weil aber die Rundenzeiten auf ultraweich zu wenig schnell waren und die Mercedes-Strategen fürchteten, dass die Silberpfeilfahrer vielleicht so nicht in die Top-Ten fahren, wurde eben doch auf hyperweich zurückgegriffen und so gestartet.
Bottas weiss: Auch in Kanada kommt der pinkfarbene Hyperweich zum Einsatz. «Das ist ein prima Reifen für eine schnelle Quali-Runde, aber es ist wirklich knifflig, sie im Rennen am Leben zu erhalten – sie neigen zum Körnen und zum übermässigen Verschleiss. Wir müssen bis Kanada Mittel und Wege finden, wie wir mit diesem Reifentyp besser umgehen können.»
«Unterm Strich waren wir in Monte Carlo zu langsam. Und das hat nichts mit den Reifen zu tun. Das hat eher mit dem Charakter unseres Autos zu tun. Wir sind auf langsamen Kursen nicht die Besten.»