Sebastian Vettel: Lieber Mario-Kart-Bananen als DRS
Sebastian Vettel
Auf dem Suzuka Circuit werden die GP-Stars wie schon in Monaco nur einmal pro Runde die Gelegenheit bekommen, ihren Heckflügel flach zu stellen, um an einem Gegner vorbeizuziehen. Die DRS-Zone auf der japanischen Piste mit der eigenwilligen Streckenführung in Form einer zusammengepressten Acht liegt auf der Start-Ziel-Geraden, wobei die Abstandsmessung zum Vordermann 50 Meter vor der 16. Kurve erfolgt.
Dabei würde die japanische Achterbahn durchaus Raum für eine weitere DRS-Zone bieten – und zwar vor der berühmten 130R-Kurve. Doch nicht alle GP-Stars würden diese zweite Chance, das DRS zu nutzen, auch begrüssen. So erklärte etwa Esteban Ocon, als er in der offiziellen FIA-Pressekonferenz auf diese Möglichkeit angesprochen wurde: «Ich denke, es wäre eine ziemlich grosse Herausforderung, dort den Heckflügel flach zu stellen.»
«Das stelle ich mir sogar schwieriger vor als in der ersten Kurve von Silverstone», fuhr der Mercedes-Junior fort. «Es wäre höchstens eine Überholhilfe für ein Manöver in der letzten Schikane», ist sich der Force India-Pilot sicher. «Im Qualifying wäre das sicherlich eine interessante Herausforderung», räumte der Franzose aber auch ein.
Sehr viel kritischer fällt das Urteil von Sebastian Vettel aus. Der vierfache Champion hat noch nie ein Geheimnis aus seiner Abneigung gegenüber dieser Überholhilfe gemacht. Entsprechend fiel auch seine Antwort auf die Frage aus, ob eine zweite DRS-Zone nötig sei, um mehr Action auf der Piste zu ermöglichen.
«Ich weiss nicht, ich bin kein grosser DRS-Fan», bestätigte der Heppenheimer, der auch einen nicht ganz ernst gemeinten Vorschlag zur Hand hatte, um die Rennen interessanter zu gestalten. «Da wir nun in Japan sind, kommt mir das Computerspiel Mario Kart in den Sinn, in dem man den Gegnern Bananenschalen vor die Räder wirft, um sie in einen Dreher zu zwingen. Vielleicht wäre das die bessere Variante, um für Action zu sorgen.»
Und der Ferrari-Star stellte noch einmal klar: «Ich mag das DRS nicht, für mich ist das Ganze zu künstlich. Ich denke, wir sollten einen anderen Weg finden, um Rad-an-Rad-Duelle zu ermöglichen als das DRS.» Damit sprach Vettel auch McLaren-Abschiedskandidat Stoffel Vandoorne aus der Seele. Der Belgier meinte: «Ich stimme Seb zu und würde mich vielmehr darüber freuen, wenn wir es hinbekommen würden, dass wir wie in alten Tagen gegeneinander kämpfen und die klassischen Überholmanöver zeigen können.»