Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Red Bull Racing: 50 PS mehr von Honda ändern alles

Von Mathias Brunner
Christian Horner mit Max Verstappen

Christian Horner mit Max Verstappen

​GP-Sieger Max Verstappen hat erklärt: «Honda macht Fortschritte, und was wir über die Japaner sagen, das ist keine Lüge.» Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner: «50 PS mehr von Honda ändern alles.»

Honda arbeitet mit Volldampf für die Saison 2019. Dabei ist in der abgelaufenen Saison die Rennstrecke als Labor benutzt worden – Strafversetzungen von Toro Rosso wurden in Kauf genommen, um zusätzliche Erkenntnisse für den nächstjährigen 1,6-Liter-V6-Turbomotor zu gewinnen, den auch Red Bull Racing erhalten wird. Max Verstappen ist schon mehrfach nach Japan gereist, um sich von den Fortschritten Hondas zu überzeugen. Der Niederländer verströmt viel Optimismus. Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko, Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner und Star-Fahrer Verstappen sind der Überzeugung – Red Bull Racing-Honda kann 2019 Mercedes und Ferrari Paroli bieten. Max meint: «Wir hatten in der zweiten Saisonhälfte das beste Chassis. Das zeigt sich alleine durch unsere Leistungen auf jenen Strecken, auf welchen nicht die rohe Motorleistung entscheidend ist.» In Mexiko hat Verstappen gewonnen, in Brasilien war er auf dem Weg zum zweiten Sieg in Folge, bevor er über Esteban Ocon stolperte. Aber in der zweiten Saisonhälfte hat nur Lewis Hamilton mehr WM-Punkte geholt als Verstappen.

Verstappen vertieft: «Was wir über Honda sagen, das ist keine Lüge. Wir setzen hier nicht einfach etwas in die Welt, das nicht stimmt. Wir sehen ja die ganzen Zahlen. Aber natürlich wird alles auch davon abhängen, welche Fortschritte unsere Konkurrenz macht. Ich bin Realist. Ich schätze, dass wir in Sachen Leistung zu Beginn der Saison 2019 noch hinterherhinken werden. Aber wir werden auf alle Fälle besser dastehen als heute. Ob das reicht, um an der Spitze mitzumischen, wird sich zeigen. Dann wird es darum gehen, im ersten Teil der Saison nicht viel Boden zu verlieren.»

Der Niederländer hat 2019 und 2020 die Möglichkeit, der jüngste Weltmeister der Formel 1 zu werden. Diesen Rekord hält Sebastian Vettel, der in Abu Dhabi 2010 im Alter von 23 Jahren, 4 Monaten und 11 Tagen erstmals Champion wurde – in einem Auto von Red Bull Racing. Die Frage ist: Wie viel Leistung muss Honda finden, um Verstappen eine echte Titelchance zu schenken?

Das weiss Christian Horner. Der Erfolgs-Teamchef von Red Bull Racing sagt im Rahmen des WM-Finales von Abu Dhabi: «Hätte, Wenn und Aber sind in unserem Sport immer schnell zur Hand, aber ich traue mich zu behaupten – mit 50 PS mehr hätte die WM 2018 einen etwas anderen Verlauf genommen. Ich ziehe meinen Hut vor allen Leuten im Werk von Milton Keynes, sie haben eines unserer besten Chassis gebaut. Ich meine, schaut euch an, wo die anderen Teams mit dem gleichen Motor gelandet sind, das sind doch Welten.»

Das Renault-Werksteam holte 122 Punkte und wurde WM-Vierter, Red Bull Racing fuhr als WM-Dritter 419 Punkte heraus. McLaren landete in der Markenwertung auf Rang 6, mit 62 Zählern.

Horner weiter: «Ich bin davon überzeugt – wir werden 2019 in Sachen Leistung den besten beiden Triebwerken erheblich näher sein. Wir sind sehr angetan davon, was wir auf Papier und Prüfständen sehen. Aber letztlich muss die Stoppuhr die Antworten geben.»

Honda hatte 2018 Probleme mit der Standfestigkeit, aber das macht Horner kein Kopfweh. «Die Richtung stimmt. Und wir dürfen nicht vergessen, dass wir in diesem Jahr auch elf oder zwölf Ausfälle gehabt haben. Aber es stimmt schon – die Zuverlässigkeit wird der entscheidende Faktor sein. Lewis Hamilton hatte in dieser Saison einen Ausfall, bei Sebastian Vettel war es auch so. Solche Werte musst du erreichen, wenn du bei der Vergabe des Titels mitreden willst.»

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