Mark Webber zu Ferrari: «Vettel hat zwei Probleme»
Mark Webber und Sebastian Vettel
Ferrari hat bislang gegen Mercedes-Benz keine Chance. Die Italiener hoffen von Rennen zu Rennen auf die grosse Wende, aber ein ums andere Mal werden die Tifosi enttäuscht. Mark Webber findet: «Wenn sich so etwas über Monate hinzieht, dann muss sich Ferrari an einem bestimmten Punkt auf die WM 2020 konzentrieren. Wenn sie in Kanada noch immer hinterherfahren, dann haben sie ein echtes Problem», so der 42jährige Australier gegenüber Sky Italien. Der dreimalige WM-Dritte (2010, 2011 und 2013) lobt: «Mercedes ist extrem gut organisiert, ganz besonders an den Renntagen. Sie machen einen selbstsicheren und entspannten Eindruck, und sie bringen auch unter grossem Druck tadellose Leistungen, jedes Mal.»
So richtig scheint der Sportwagenweltmeister von 2015 nicht an die Wende zu glauben, wie Webber ausführt: «Bedauerlicherweise für Ferrari scheint Mercedes mit dem 2019er Auto ein aerodynamisch hervorragender Wurf gelungen zu sein. Dieses Auto ist schnell auf jeder Form von Rennstrecke.»
Der achtfache GP-Sieger erkennt derzeit bei den Dauer-Weltmeistern keine Schwäche, tadelt aber Ferrari: «Was die Strategie angeht, so macht mir Ferrari einen etwas unorganisierten Eindruck. Sie sind nicht pro-aktiv, sondern bei ihnen geht es immer darum, auf etwas zu reagieren, das passiert ist.» Als Beispiele nennt der Monaco-GP-Sieger von 2010 und 2012 die Rennstrategie für Leclerc in Baku oder das wiederholte Platztauschen der Ferrari-Fahrer in Spanien.
Über seinen früheren Red Bull Racing-Stallgefährten Sebastian Vettel sagt Webber: «Ich sehe bei ihm zwei Probleme. Nicht nur, dass sein Auto zu wenig konkurrenzfähig ist, er hat auch einen verflixt schnellen Stallgefährten. Hätte Seb ein richtig gutes Auto, und er müsste sich die Siege mit Leclerc teilen, dann gäbe es nur ein Problem. Aber derzeit gewinnt Ferrari überhaupt nicht. Es baut sich mehr und mehr Druck auf, weil die erwarteten Siege nicht kommen, dazu gibt Leclerc tüchtig Gas. Ich glaube, Vettel ist stark genug, um zu reagieren, aber er wird dazu viel Unterstützung von Ferrari brauchen.»