Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Max Verstappen (6.): «Einfach ein mieser Tag»

Von Mathias Brunner
Verstappen gegen Hamilton

Verstappen gegen Hamilton

​Was für ein Wochenende von Max Verstappen: Schnellster im Qualifying, Strafversetzung auf Platz 4, Kollision mit Hamilton nach dem Start, Reifenschaden nach Kollision mit Bottas, Letzter, am Ende Sechster.

«Ich habe aus einem einfach miesen Tag noch das Beste gemacht», so lautet das Fazit von Max Verstappen nach einem äusserst turbulenten Grossen Preis von Mexiko, der nahtlos an seinen Ärger im Qualifying anschloss. Da war der Niederländer zwar der schnellste Mann gewesen, aber das nützte ihm nichts, denn er war volle Kanne an der Unfallstelle von Bottas vorbeigeheizt, und das fanden die Rennkommissare der FIA gar nicht spassig – Strafversetzung auf Platz 4.

Schon vor dem Rennen war zu spüren, dass Verstappen mit einer tüchtigen Portion Wut im Bauch losfahren würde, und das kommt einer Feuerwerkgarantie gleich. Verstappen griff nach dem Start sofort den drittplatzierten Lewis Hamilton an, eine leichte Kollision in Kurve 2 schickte beide ins Gras, wobei Max das kürzere Ende behielt.

Verstappen büsste einige Ränge ein, und als er gegen Valtteri Bottas einen Platz gutmachen wollte, konnte er eine leichte, aber folgenreiche Berührung nicht vermeiden: Der Red Bull Racing-Fahrer handelte sich rechts hinten einen aufgeschlitzten Reifen ein, humpelte auf der Felge zurück zur Box, fiel damit auf den letzten Platz zurück und hetzte dem Feld hinterher.

Eine Reihe von atemberaubenden Überholmanövern später kreuzte der Mexiko-Sieger von 2017 und 2018 als Sechster die Ziellinie. Dann meinte Max: «Mein Start war eigentlich ganz gut gewesen, aber im Kampf gegen Hamilton wurde ich zur Seite gedrängt und ich musste die Bahn verlassen.»

«Beim Platten ist mir nicht ganz klar, wie das passieren konnte, da muss ich mir erst in Ruhe die Zeitlupenaufnahmen ansehen. Aber ich kann jetzt ohnehin daran nichts mehr ändern.»

«Um noch so viele Ränge als möglich gut zu machen, war ich dann zu einer Einstopptaktik gezwungen, letztlich lag nicht mehr drin als dieser sechste Platz.»

Vor dem Hintergrund der tollen Dauerläufe vom Freitag und vom rohen Speed von Max am Samstag stellt Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner fest: «Wir hatten heute ein richtig schnelles Auto. Da ist es natürlich schade, wenn die Siegchance schon in den ersten Kurven weg ist, und wir auch noch einen Platten hinnehmen müssen. Danach hat Verstappen ein wirklich starkes Rennen gezeigt. Aber Rang 6 ist frustrierend, weil wir genau wissen – an diesem Tag hätten wir mehr erreichen können.»

Horner stellt sich schützend vor seinen Piloten: «Die Szene mit Lewis in der zweiten Kurve, das war einfach harter Formel-1-Sport, ein Rennzwischenfall.» Das fanden auch die Rennkommissare: Sie sahen sich die Kollision an und befanden – hier ist keine klare Schuldzuweisung möglich, daher auch keine Strafe.

Horner weiter: «Das mit dem Platten war einfach Pech. Manchmal läuft ein Rennen halt für dich, und manchmal laufen die Dinge gegen dich. An einem anderen Tag hätte Verstappen sich durchsetzen können, alles wäre glattgelaufen, und nun wäre er der grosse Held.»


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