Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

George Russell im Mercedes: «Ist das nicht verrückt?»

Von Mathias Brunner
George Russell

George Russell

Beim Saisonbeginn 2022 sitzt George Russell zum zweiten Mal im Werks-Mercedes (nach seinem Einsatz für Lewis Hamilton in Bahrain 2020). In Monza sagt der junge Brite: «Das fühlt sich alles unwirklich an.»

Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat entschieden: Der Mann der Zukunft bei den siebenfachen Weltmeistern heisst George Russell. Der heute 23-jährige Engländer soll 2022 und 2023 zum GP-Sieger und letztlich zum Titelanwärter heranreifen, als Nachfolger von Lewis Hamilton, wenn der erfolgreichste Formel-1-Fahrer Ende 2023 vermutlich den Helm an den Nagel hängen wird.

Russell sagt: «Ich platze fast vor Tatendrang. Ich weiss, welch enorme Chance das für mich ist, und ich werde mit beiden Händen zupacken. Gleichzeitig ist mir auch klar, welche Herausforderung dieser Schritt bedeutet. Ich erwarte eine steile Lernkurve.»

Zu seinem kommenden Stallgefährten Lewis Hamilton sagt der Sensationszweite der Belgien-Qualifikation: «Seit meiner Zeit als Kartfahrer habe ich zu ihm aufgesehen. Ich kann als Mensch und Rennfahrer von ihm nur profitieren. Er ist für mich auf und neben der Strecke ein leuchtendes Vorbild.»

Entlang der Monza-Rennstrecke führt Russell weiter aus: «Ich könnte nicht glücklicher sein. Es fühlt sich alles ein wenig unwirklich an. Ich bin schon lange Teil der Mercedes-Familie, aber dann war Williams jahrelang mein Zuhause. Es fühlt sich ein wenig an, wie zu den Wurzeln zurückzukehren.»

Was erwartet George von seinem kommenden Stallgefährten Lewis Hamilton? «Mir ist klar – ein Spaziergang wird das nicht gegen den erfolgreichsten Fahrer der Formel-1-Historie. Aber ich habe hier die fabelhafte Gelegenheit, vom Besten zu lernen; und dies in einer Phase, in welcher wir komplett neue Rennwagen erhalten. Wir haben uns in dieser Woche schon ausgetauscht. Für mich ist es ein Privileg, an der Seite von Lewis anzutreten. Und ich musste kichern, als diese Bilder in den ganzen sozialen Netzwerken auftauchten; ich als Teenager neben Lewis Hamilton. In einem halben Jahr werden wir fürs gleiche GP-Team fahren. Ist das nicht verrückt?»

«Als ich ihn das erste Mal traf, das war 2009 und ich trat in der Kadetten-Kategorie des Kartsports an, da fühlte es sich an, als ob ich einen Superhelden treffe. Ich weiss noch, wie ich dachte – so wie er möchte ich auch sein!»

Macht es Russell keine Sorgen, dass Lewis mit einigen Stallgefährten ein eher angespanntes Verhältnis hatte? Stichworte Alonso bei McLaren und Rosberg bei Mercedes. Russell bleibt gelassen: «Mercedes hat enorme Erfahrung im Umgang mit Piloten, zudem sind Lewis und ich in ganz anderen Phasen unserer Karriere. Überdies wollen wir die neue Generation von Rennwagen gemeinsam vorwärtsbringen. Das ist eine ganz andere Dynamik als zwei Fahrer, die auf den WM-Titel zielen.»

«Ich weiss, was ich kann. Ich glaube auch an mich. Aber ich mache mir keine Illusionen: Es ist kein Zufall, dass Hamilton so viele Rennen und Titel gewonnen hat. Ihn hinter mir zu lassen, wird eine ganz schwierige Aufgabe. Aber das alles muss nicht zu Unstimmigkeiten führen. Ich hatte früher auch sehr schnelle Stallgefährten, und das war nie ein Problem. Wenn Mercedes 2022 den schnellsten Rennwagen haben soll, dann müssen wir am gleichen Strang ziehen. Anders geht das nicht.»

Übers kommende Wochenende sagt George Russell: «In Silverstone war das Sprint-Quali-Format eine aufregende Sache, und ich gehe davon aus, dass dies hier in Italien ebenso sein wird.»

Niederlande-GP, Zandvoort

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:30:06,249 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +20,932 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +56,420
04. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +1 Runde
06. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
07. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1 Runde
08. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
10. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
11. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +2 Runden
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +2 Runden
15. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo C41-Ferrari, +2 Runden
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +2 Runden
17. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Out, Getriebe
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +3 Runden
Out
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, Motor
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, Hydraulik

WM-Stand nach 13 von 21 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 224.5 Punkte
2. Hamilton 221.5 Punkte
3. Bottas 123
4. Norris 114
5. Pérez 108
6. Leclerc 92
7. Sainz 89.5
8. Gasly 66
9. Ricciardo 56
10. Alonso 46
11. Ocon 44
12. Vettel 35
13. Tsunoda 18
14. Stroll 18
15. Russell 13
16. Latifi 7
17. Räikkönen 2
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0
21. Kubica 0

Teams
1. Mercedes 344.5
2. Red Bull Racing 332.5
3. Ferrari 181.5
4. McLaren 170
5. Alpine 90
6. AlphaTauri 84
7. Aston Martin 53
8. Williams 20
9. Alfa Romeo 3
10. Haas 0

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