Adrian Sutil, böse Sauber-Gerüchte: «Ist Leuten fad?»
Wenig Sonne für Sutil, McGregor am Nacken, alles Claro?
Es ist kein Geheimnis, dass sich Sauber und Adrian Sutil die Formel-1-Saison 2014 etwas anders vorgestellt hatten: Null Punkte nach zehn Rennen – das erzeugte in Hockenheim für Sauber und Sutil zwei traurige Rekorde. Die längste Nullrundenserie für Sauber (1995 und 1996 waren die Schweizer neun Grands Prix lang leer ausgegangen), Sutil nun mit 119 Einsätzen der erfahrenste Formel-1-Pilot ohne Podestplatz (der Rekord, den keiner will, trug vorher der Italiener Pierluigi Martini).
Noch in Hockenheim gab es Ärger um den Ausfallgrund von Adrian. Teamchefin Monisha Kaltenborn und der leitende Ingenieur Giampaolo Dall’Ara sprachen von einem Bedienungsfehler. Was genau da falsch bedient worden sei, darüber schweigen sich die Beteiligten aus. Rätselhafte Dreher auch bei Kimi Räikkönen könnten darauf hindeuten: es geht um die Reaktion der Software auf aussergewöhnliche Fälle. Durchaus denkbar, dass sich ein Fahrer in Hunderten von Bedienungssschritten dann einmal vertut. Die Software ist so komplex, dass die Fahrer längst nicht mehr durchblicken.
Andere Ferrari-Fahrer berichten: Das Fahren im Spritsparmodus (wenn also früh vom Gas gegangen wird und der Wagen in die Kurven hineinrollt) ist heikel. Ist Sutil von einem Schluckauf des Ferrari-Motors überrascht worden?
Von aussen wirkt es schon so, als wäre das Verhältnis zwischen Sutil und Sauber ein wenig abgekühlt. Angesichts der Ergebnisse ist das verständlich. Aber Adrian wehrt sich entschlossen, wenn das Gerücht neu aufgeköchelt wird, dass Giedo van der Garde ihn mit McGregor-Geldern seines Schwiegervaters aushebeln werde.
Monisha Kaltenborn hat längst auf Stehsatz geschaltet: «Wir haben unser Fahrer vor der Saison verkündet, mehr gibt es dazu nicht zu sagen.»
Sutil hat durchaus mehr zu sagen, etwa in einer britischen Medienrunde. Da reagierte er – sehr untypisch für seine tadellosen Manieren und übliche Engelsgeduld – ziemlich deutlich: «Die Hälfte meiner Karriere lang ist behauptet worden, Sutil verliere seinen Platz. Ich bin noch immer da und stehe vor meinem 120. Grand Prix. Noch Fragen? Ich werde auch noch eine ganze Weile lang hier sein, tut mir leid. Ihr müsst mit meinem Gesicht schon leben. Solche Gerüchte werden von aussen gestreut, ich weiss nicht, was diese Leute für ein Problem haben. Vielleicht ist ihnen langweilig oder so. Das Team hält zusammen, wir werden uns aus unseren Problemen frei arbeiten. Und ihr könntet zur Abwechslung mal etwas Positives schreiben.»
Gerne: Positiv ist, dass der Verzicht auf die vernetzte Radaufhängung Sauber gewiss nicht geschadet hat und dass die jüngsten Evo-Teile den Wagen verbessert haben. Jetzt brauchen die Schweizer auch mal eine tüchtige Portion Glück.