MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Melbourne: Felipe Nasr glänzt vor Peter Sauber

Von Vanessa Georgoulas
Nur knapp verpasste Sauber-Neuling Felipe Nasr den Einzug ins Stechen um die Top-10-Startaufstellung von Melbourne. Trotzdem freute sich das Team über die gute Leistung des Brasilianers.

Das Sauber-Team steht in Melbourne besonders unter Beobachtung. Schuld daran ist der Streit mit Ex-Reservist Giedo van der Garde, der sein Recht auf ein Cockpit für diese Saison vor Gericht erstritten, in letzter Minute aber zum Wohle des Teams und der Formel 1 doch noch einen Rückzieher gemacht hat (allerdings nur für das erste Rennwochenende).

Dass Neuling Felipe Nasr im Qualifying zum Australien-GP für positive Ablenkung sorgte, kam den Schweizern gerade recht. Die Freude stand Rennstall-Besitzer Peter Sauber, der am Samstag erstmals in der Box stand, ins Gesicht geschrieben.

Auch Teamchefin Monisha Kaltenborn erklärte sichtlich zufrieden: «Das war ein starkes erstes Qualifying für das Team. Es freut uns, dass wir die positiven Eindrücke der Wintertests bestätigen konnten. Es ist auch schön, das Auto wieder etwas weiter vorne zu sehen. Das gibt der Mannschaft zusätzliche Motivation. Wir gehen mit guten Aussichten auf ein positives Ergebnis ins morgige Rennen.»

Auch Nasr, der mit dem elften Platz den Einzug ins Q3 nur knapp verpasste, war zufrieden: «Wir können uns als Team sehr darüber freuen, dass wir es beinahe ins Q3 des Zeittrainings geschafft haben. Nach dem wir am Freitag das erste freie Training verpasst hatten, konnten wir nicht wie geplant an der Performance des Autos arbeiten, zumal ich auch weniger Zeit hatte, mich mit der neuen Strecke hier in Melbourne vertraut zu machen. Insgesamt bin ich aber zufrieden mit dem Ergebnis und freue mich nun auf das Rennen. Morgen bestreite ich meinen ersten Formel-1-Grand-Prix; es ist ein wichtiger Tag, an dem wir in die Punkte fahren wollen.»

Weniger gut lief es für Marcus Ericsson, der sich mit dem 16. Startplatz begnügen musste. «Ich bin ein wenig enttäuscht über den 16. Platz, und als Team können wir mit diesem Ergebnis nicht zufrieden sein», erklärte der Schwede denn auch. «Ich hatte gestern ein gutes Gefühl im Auto, aber heute ist es mir nicht gelungen, das richtige Vertrauen ins Fahrzeug zu finden. Insbesondere in den Bremszonen hatte ich gewisse Schwierigkeiten. Wir müssen über Nacht die Daten auswerten und die Änderungen am Auto von gestern auf heute analysieren, um daraus Erkenntnisse zu ziehen und morgen im Rennen angreifen zu können.»

Chef-Renningenieur Giampaolo Dall’Ara fasste zusammen: «Das dritte freie Training erlaubte es uns, einen Teil der verlorenen Zeit von gestern gutzumachen. So konnten wir an der Balance arbeiten. Doch dann wurden beide Piloten von den veränderten Wetterbedingungen überrascht. Wir brauchten ein wenig Zeit, um das zu lösen. Leider schaffte Marcus den Sprung ins zweite Qualifying nicht. Felipe gelang das gerade so, aber dann fasste er mehr Vertrauen ins Auto und konnte sich deutlich steigern. Er verpasste den Einzug ins dritte Qualifying mit Rang 11 nur ganz knapp. Das ist für uns ein guter Ausgangspunkt. Wir hatten gewisse Schwierigkeiten mit den Bremsen, die vor allem Marcus betrafen, und die ihn sicher auch etwas Vertrauen ins Auto gekostet haben.»

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