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Lewis Hamilton 53 Punkte vor Nico Rosberg – was nun?

Von Mathias Brunner
Wie in Belgien: Hamilton stellt Rosberg in den Schatten

Wie in Belgien: Hamilton stellt Rosberg in den Schatten

Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt: in keinem Sport liegen Sieg und Niederlage so dicht beieinander wie in der Formel 1 – und wie beim Mercedes-WM-Duell Lewis Hamilton gegen Nico Rosberg.

Lewis Hamilton schwebt auf Wolke 7: der Formel-1-Champion von 2008 (mit McLaren) und 2014 (mit Mercedes) scheint derzeit unantastbar zu sein – siebter Saisonsieg des Jahres, sein 40. GP-Triumph insgesamt, dritter Sieg in den letzten vier WM-Läufen.

Wie drückend überlegen Hamilton im Autodromo Nazionale war, zeigte sich schon am Samstag und Sonntag: erstmals seit Mika Häkkinen 1998 in Brasilien hat es ein Pilot geschafft, in sämtlichen Trainings Schnellster zu sein und dann auch zu gewinnen. Hamilton hat in Monza überdies das Kunststück aus dem Vorjahr wiederholt, Pole-Position und Sieg zu erringen und auf dem Weg dahin obendrein die schnellste Rennrunde zu drehen. Insgesamt hat das Hamilton nun zum neunten Mal geschafft, damit liegt er in der ewigen Rangliste auf gleicher Höhe mit Juan Manuel Fangio. Vor ihm liegen Michael Schumacher (22) und Jim Clark (11).

Grosse Emotionen sind programmiert: mit einem Sieg in Singapur (wo der Brite schon 2009 und 2014 gewonnen hat), würde Hamilton in Sachen GP-Siege nicht nur mit Sebastian Vettel gleichziehen, sondern vor allem mit seinem grossen Idol Ayrton Senna!

Mit dem Monza-Sieg liegt Hamilton nun 53 Punkte vor seinem härtesten Verfolger, dem Mercedes-Stallrivalen Nico Rosberg. Hamilton könnte Singapur und Japan schwänzen und würde noch immer als WM-Leader nach Russland reisen.

Nico Rosberg hingegen steckt einen Tiefschlag nach dem anderen ein: Im Training musste der verbesserte Mercedes-Motor im Heck seines Autos wieder ausgebaut werden – noch ist nicht klar, ob er in dieser Saison nochmals verwendet werden kann.

Im Rennen ging dann jener Motor hoch, den Rosberg schon seit dem Kanada-GP in Gebrauch hatte, sechs Rennen, das war selbst für den Mercedes-V6 ein wenig zu viel.

Rosberg liegt damit nicht nur an WM-Punkten zurück, sondern auch beim Einsatz der vier in einer Saison erlaubten Aggregate. Und er reist noch aus einem anderen Grund mit gemischten Gefühlen zum nächsten WM-Lauf in Singapur: dort hatte er auf Hamilton wichtige Punkte wegen eines Elektrikausfalls verloren.

Rosberg trotzig: «Ich bleibe dran, Aufgeben gibt es nicht.»

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