Günther Steiner (Haas): «Gehe nicht auf Kritik ein»
Haas-Teamchef Günther Steiner
Dass der Genfer Romain Grosjean als Gesamt-Fünfter der Formel-1-WM zum dritten Grand Prix der Saison in China reisen konnte, ist die bisher grösste Sensation des Jahres. In Australien und Bahrain sammelte der französisch-schweizerische Doppelbürger vom neuen Rennstall Haas F1 aus den USA schon 18 WM-Punkte.
Das Erfolgsrezept der Neulinge um Teamchef Günther Steiner ist neben der Lenkradkünste von Grosjean die intensive Zusammenarbeit mit Ferrari, was dem Team von Anfang an ein konkurrenzfähiges Auto bescherte. Dass die Amerikaner mit den Italienern erfolgreich kooperieren, rief nun nach den ersten beiden Grands Prix aber auch Kritiker auf den Plan. Der Tenor: Haas F1 sei nur eine Ferrari-Filiale und entspreche nicht der F1-Kultur, mit einem selber gebauten Auto anzutreten.
Günther Steiner sagte am Tag vor dem ersten Training in Shanghai: «Jeder hat seine Meinung. Ich gehe gar nicht auf diese Kritik ein, wir wollen einfach unseren Job machen und weitere Punkte holen. Bei allem, was wir gemacht haben, bewegen wir uns innerhalb des Reglements. Es war ja auch ein Risiko, es so zu machen. Das hat vorher noch niemand gewagt. Wir machen jetzt einfach unser Ding.»
Der Teamchef aus dem Südtirol versicherte, dass die Hilfe von Ferrari auch Grenzen hat. Steiner: «Wir bekommen keine Daten von Ferrari über die Strecken. Das ist nicht erlaubt.» Ganz bei Null müssen die Amerikaner am Freitag auf dem Shanghai International Circuit aber nicht beginnen. «Wir haben ein paar Leute mit Erfahrung im Team, deshalb kommen wir nicht ganz blind an die Piste», sagte Steiner.
Grosjean und Teamkollege Esteban Gutiérrez bekommen für den China-GP neue Frontflügel. Dazu gibt es auch andere Bremsscheiben als noch in Bahrain. In der Wüste schied Gutiérrez schon nach neun Runden wegen eines Bremsscheiben-Defekts aus. Hat das Team darauf reagiert? Steiner: «Nein, das war schon vorher klar, weil die Strecke hier eine andere Spezifikation verlangt. Das Problem von Esteban sollte also nicht mehr auftreten, auch wenn die Analyse des Zwischenfalls von Bahrain noch nicht abgeschlossen ist.»