Kanada-Sieger Lewis Hamilton: Gruss an Muhammad Ali
Lewis Hamilton jagt Sebastian Vettel
So schnell geht das in der Formel 1: Nach dem Spanien-GP betrug der Abstand zwischen WM-Leader Nico Rosberg und seinem Mercedes-Stallgefährten Lewis Hamilton 43 Punkte. Jetzt sind es noch neun. Bei Rosberg ist derzeit der Wurm drin, Hamilton dagegen ist im Höhenflug – 45. GP-Triumph, der zweite hintereinander nach Monte Carlo, sein fünfter bereits in Kanada (nach 2007, 2010, 2012, 2015).
Lewis Hamilton widmete den Sieg während seiner Auslaufrunde der Boxlegende Muhammad Ali: «Float like a butterfly, sting like a bee – schweben wie ein Schmetterling, zustechen wie eine Biene. Dieser Sieg ist für den Grössten.»
In Kanada hingegen war Hamilton der Grösste: Alles richtig gemacht – ausser dem Start.
Lewis: «Ja, mein Start war einmal mehr nicht so gut, ich schätze, ich hatte die Kupplung überhitzt. Seb und Nico kamen sehr gut weg, Vettel konnte mich schnappen, meine Reifen waren kalt, auf einmal war da Nico, wir haben uns berührt. Ich bin froh, wurden unsere Autos dabei nicht beschädigt.»
«Dann ging es darum, unsere Strategie richtig umzusetzen. Ferrari hat einen anderen Weg gewählt, aber unsere Rechnung ist aufgegangen. Die Abstimmung war perfekt – tolle Arbeit meiner Ingenieure und Mechaniker.»
«Wie es nun weitergeht? Ich will den Schwung in die weiteren Rennen mitnehmen, aber ich nehme einen Grand Prix um den anderen. Wir haben noch sehr viele Rennen vor uns und noch mehr Arbeit. Klar will ich so weitermachen wie hier in Montreal, aber du weisst nie, was auf dich zukommt. Für den Moment bin ich einfach überwältigt. Montreal ist fast immer gut zu mir, ich denke viel an meinen ersten Sieg 2007, der Triumph heute fühlt sich genau so süss an.»
In der Pressekonferenz betonte Lewis Hamilton nochmals: «Ich bin sonst kein Freund von Widmungen, aber Muhammad Ali hat so viel Menschen inspiriert. Ich dachte an den grossen Fight, den Rumble in the Jungle, ich weiss auch nicht, warum. Das ist für Ali.»
«Die Reifen waren das grosse Fragezeichen, aber die Walzen hielten länger als erwartet. Wir wechselten dann von den ultraweichen auf die weichen Reifen, ich ging sehr behutsam mit ihnen um und konnte den Abstand auf Sebastian verwalten.»
«Wir müssen erforschen, was beim Start passiert ist, weil die Probestarts alle gut gewesen war. Ich kam einfach nicht vorwärts. Zum Glück war die Anfahrt zur ersten Kurve so kurz. Hätten wir eine lange Fahrt gehabt, dann wären die Piloten links und rechts an mir vorbeigepfiffen.»