Leopard: Moto3 mit Honda, Abschied von der Moto2-WM?
Moto2-Training in Misano: Miguel Oliveira vor Danny Kent
Die Kommunikation ist nicht die grosse Stärke des Leopard Racing-Teams, das 2016 in der Moto3-WM mit Mir, Locatelli und Quartararo antritt und in der Moto2-WM mit Oliveira und Kent.
Trotzdem ist längst durchgesickert, dass Leopard Racing 2017 in der Moto3-WM wieder mit Honda-NSF250RW-Maschinen fährt wie 2015 beim Titelgewinn mit Danny Kent und sich nach einem Jahr von KTM wieder verabschiedet.
Und in der Moto2-WM bahnt sich ein Abschied an, Stefan Kiefer muss einen neuen Hauptsponsor suchen.
Nach dem Titelgewinn von Danny Kent hat der ehemalige Maurer und jetzige Bauunternehmer und Natural-Drink-Hersteller Flavio Becca mit der grossen Kelle angerichtet und die Mannschaft gleich von drei auf fünf Fahrer erweitert und die WM-Teilnahme von einer auf zwei Klassen ausgebaut.
Doch in der Moto2-WM sind Miguel Oliveira und Danny Kent 2016 viel schuldig geblieben: Das Duo vollführte in Misano eine weitere Nullnummer. Beide Fahrer stürzten in nicht gerade aussichtsreicher Position. Auch die WM-Situation sieht erbärmlich aus: Oliveira ist mit 33 Punkten nach 13 Rennen WM-Siebzehnter, Kent mit 28 Punkten nur WM-21. Der Portugiese hat bisher drei Top-Ten-Ergebnisse errungen, Kent war in Katar Sechster und im Regen von Brünn Siebter.
In der Moto3-WM ist wenigstens dem ehemaligen Red Bull-Rookie Joan Mir bei den letzten vier Rennen der Knopf aufgegangen, er gewann auf dem Red Bull Ring und wurde gestern in Misano Dritter, er liegt jetzt in der WM an sechster Position. Aber seinen Teamkollegen Roberto Locatelli (Highlight mit Platz 2 beim Sachenring-GP) und Fabio Quartararo enttäuschen – sie halten sich in der WM auf den Positionen 11 und 15, dabei galt Quartararo als Supertalent und Titelanwärter.
Die Besetzung des Leopard-Moto3-Teams für 2017 ist noch offen. Locatelli geht zu Italtrans in die Moto2, Quartararo soll Alex Rins bei Pons in der Moto2 ersetzen, der 19-jährige Joan Mir prüft nach den jüngsten Erfolgen Konkurrenzangebote.
Zwei der fünf Leopard-Fahrer werden 2017 als «commercial entries» eingesetzt, einer in der Moto3 und einer in der Moto2. Für die beiden Piloten zahlen IRTA und Dorna keine Zuschüsse, dadurch gehen Leopard mehr als 400.000 Euro durch die Lappen.
Die zwei fixen Moto3-Teamplätze gehören Leopard Racing, die Inhaber des fixen Moto2-Platzes sind Stefan und Jochen Kiefer.
Ob Kiefer für 2017 zwei Moto2-Plätze erhält, ist fraglich. Das wird von der Qualität der Fahrer und der Zahlungskraft der Sponsoren abhängen. Kiefer würde gern mit Danny Kent weitermachen, Oliveira geht zum Red Bull Ajo-KTM-Team und fährt 2017 dort die Moto2-WM mit Brad Binder. Kiefer wartet immer noch auf einen endgültigen Bescheid von Leopard. Aber die Becca-Truppe lässt die Partner im Dunkeln tappen. «Ich weiss nichts. Bitte frag bei Leopard nach», sagt Stefan Kiefer.