So werden die Moto2-Teams 2017 aussehen
Moto2-Start in Spielberg: Die meisten Teams werden für 2017 umgekrempelt
In der Moto2-Weltmeisterschaft passieren im Hinblick auf die Saison 2017 einige gravierende Änderungen. Das katarische QMMF-Team (jetzt mit Julián Simón und Xavier Siméon unterwegs) sperrt zu, Leopard Racing zieht bei Kiefer die Unterstützung zurück, KTM kommt mit einem eigenen Werksteam und einem eigenen Chassis mit dem Ajo-Team und den Fahrern Brad Binder und Miguel Oliveira.
Iodaracing und JP Moto Malaysia haben sich vor beziehungsweise während der Saison 2016 zurückgezogen, so wurden Plätze frei.
Einen Platz bekam Ajo zusätzlich, zwei bekommt Rossis SKY VR46-Mannschaft, Italtrans darf 2017 wieder mit zwei Piloten fahren, Kiefer muss eventuell mit einem Ein-Fahrer-Team antreten. Und ob Forward weitermachen darf, ist fraglich.
Das Schweizer Moto2-Dream Team mit Dominique Aegerter und Tom Lüthi drohte nach zwei Jahren wieder zu zerfallen, aber inzwischen haben die beiden Eidgenossen ihre Verträge verlängert.
Lüthi sogar um zwei Jahre. «Aber bei einem MotoGP-Angebot kann ich nach einer Saison aussteigen», sagte der Silverstone-Sieger und WM-Vierte.
Lüthi war auch beim neuen WP-KTM-Moto2-WM-Projekt im Gespräch, aber dort werden 2017 Brad Binder und Miguel Oliveira fahren.
Der aktuelle Moto3-WM-Dritte Jorge Navarro aus dem Estrella Galicia 0,0-Honda-Team von Emilio Alzamora wollte in die Moto2-WM und hat sich mit dem Moto2-Team von Fausto Gresini geeinigt, wo er den Platz von Sam Lowes einnimmt. Navarro rechnet sich bei Gresini wegen Aprilia auch Aufstiegsmöglichkeiten in die MotoGP-WM aus.
Das Dynavolt-Intact-GP-Team verliert Jonas Folger an das Tech3-Yamaha-MotoGP-Team. Deshalb hat die Mannschaft von Stefan Keckeisen und Wolfgang Kuhn in Brünn Marcel Schrötter als Teamkollegen von Cortese engagiert.
Auch Fahrer wie Lüthi, Aegerter, Siméon, Quatararo und Navarro standen bei Intact auf der Wunschliste.
Aber da Zarco, Rins, Lowes und Folger in die MotoGP-WM aufsteigen, wünschen sich heute die meisten guten Moto2-Fahrer Möglichkeiten für einen Wechsel in die MotoGP-Klasse.
Solche Perspektiven kann jetzt auch KTM-Ajo bieten – für Binder und Oliveira.
Bei Speed-up wird nächstes Jahr aller Voraussicht wieder Simone Corsi fahren. «Simone hat seit dem Silverstone-Crash von 2014 zwei schlimme Jahre erlebt. Aber er war in dieser Saison bei neun Rennen zweimal auf dem Podest. Bei den ersten zwei Rennen hat er schlecht abgeschnitten, da hatte er Mühe», sagt Speed-up-Teambesitzer Luca Boscoscuro. «Aber seit Austin bringt Simone gute Leistungen, auch wenn sich das in den Resultaten nicht immer widerspiegelt. Auf dem Sachsenring war er auch schnell, leider ist er gestürzt.»
Speed-up verliert mit dem QMMF-Team sein einziges Kundenteam, Ersatz wurde bisher nicht gefunden.
Beim Marc VDS-Team ändert sich nichts. Die belgische Truppe fährt mit Franco Morbidelli und Alex Márquez weiter. «Es gibt sowieso momentan keine besseren Fahrer. Und Franco hatte ja einen Vertrag für 2017», erklärte Teamprinzipal Michael Bartholemy.
Andrea Locatelli kommt von Leopard-Moto3-Team zu Italtrans, wo er neben Pasini eine Kalex steuern wird.
Der Malaysiier Hafizh Syahring bleibt weiter bei Petronas Malaysia Racline-Team und bei Kalex. Beim Idemitsu Team Asia wird weiterhin Takaaki Nakagami die Nr.-1-Rolle übernehmen.
Forward Racing plant mit Misano-Sieger Lorenzo Baldassarri und Rossis Bruder Luca Marini. Wenn Forward die beiden Teamplätze wegen der ewigen Zahlungsrückstände verliert, dann soll Marini ins SKY VR46-Team wechseln, als Teamkollege von Pecco Bagnaia.
Denn für Baldassarri lässt sich leichter ein anderes Team finden. Auch vielleicht pocht dann Sponsor SKY auf eine Verpflichtung von Sieganwärter «Balda»; dann müsste Marini bei einem Team wie SAG oder AGR eingekauft werden.
Tech3-Team macht mit Xavi Vierge weiter, statt Viñales wurde Remy Gardner engagiert, Isaac Viñales hat dafür bei SAG unterschrieben, wo jetzt Jesko Raffin fährt.
Das Paginas Amarillas HP 40 Pons-Team macht mit Edgar Pons weiter und will statt Alex Rins den Franzosen Fabio Quartararo als neue Nummer 1 verpflichten.
Die Schweizer Firma Suter Racing Tchnology will nach einem Jahr Pause wieder in die Moto2-WM zurückkehren. Domi Aegerter ist ein heisser Anwärter auf Suter-Material, auch Intact ist offen für einen Umstieg. Folger testet jetzt zwei Tage in Valencia für Suter, dann wird entschieden, ob Schrötter und Cortese 2017 auf Suter oder weiter auf Kalex fahren.