Lausitzring: Stefan Bradl gegen Markus Reiterberger
Eine Bild aus dem Frühjahr 2017: Markus Reiterberger (li.) und Stefan Bradl
Die Superbike-WM-Saison 2017 begann für die deutschen Fans so vielversprechend wie keine zuvor. Der ehemalige Moto2-Weltmeister Stefan Bradl unterschrieb vergangenen Herbst nach fünf Jahren MotoGP bei Honda. Der weltgrößte Motorrad-Hersteller fand im Energy-Drink-Giganten Red Bull einen potenten und prestigeträchtigen Hauptsponsor, letzten Oktober wurde außerdem die langersehnte neue Honda CBR1000RR Fireblade vorgestellt.
Markus Reiterberger musste sich nach seinem schweren Sturz (Wirbelbrüche) in Misano im Juni 2016 keine Sorgen über den Fortbestand in der Superbike-WM machen, er besaß einen Zwei-Jahres-Vertrag mit dem italienischen Team Althea BMW.
Doch bereits nach den ersten drei WM-Events war klar: Das wird keine goldene Saison für die beiden Bayern. Die neue Honda ist nicht konkurrenzfähig, Bradl liegt vor den Rennen auf dem Lausitzring nur auf dem 13. Gesamtplatz. Und Reiterberger trennte sich nach dem Europa-Auftakt Anfang April von Althea BMW und kehrte in die IDM zurück. Bei Althea fehlte es dem Obinger am nötigen Rückhalt, er sah keine gute Perspektive für die Zukunft.
Diese Woche Dienstag und Mittwoch testen mehrere Spitzenteams der Superbike-WM auf dem Lausitzring, um sich für die Rennen in vier Wochen vorzubereiten.
Stefan Bradl ist nicht dabei, er ist bereits in Japan, wo er am kommenden Wochenende für eines der zwei werksunterstützten Honda-Teams das «Suzuka Eight Hours» bestreitet.
Zu seinem Heimrennen meinte er: «Der Lausitzring ist für mich fast neu. Ich bin dort zwar mit 125er-Bikes gefahren, aber das ist mittlerweile zwölf Jahre her. Ich bin gespannt, wie unsere Performance sein wird und hoffe natürlich, den deutschen Fans eine gute Show bieten zu können.»
Markus Reiterberger wird auf dem Lausitzring mit Wildcard dabei sein, er setzt ein Motorrad seines IDM-Teams Van Zon Remeha BMW ein. Das Roll-out damit absolvierte er am gestrigen Montag und hinterließ bei Beobachtern einen hervorragenden Eindruck. In 1:38,016 min blieb er nur 0,659 sec über der schnellsten Rennrunde, 2016 von Ducati-Werksfahrer Chaz Davies aufgestellt.
Auch Bradl erhofft sich viel von Reitis Gaststart: «Markus wird konkurrenzfähig sein, da bin ich sicher. Er hat das Niveau, um in der WM vorne dabei zu sein und wird beim Heimrennen sicher eine gute Performance zeigen. Schade, dass er nicht mehr in der WM dabei ist. Deutsche Fahrer haben wir leider sowieso nicht viele. Es würde jedem gut tun, ihn wieder in der WM zu haben.»