Sebastian Vettel, Ferrari: «Achte nicht auf Hamilton»
Sebastian Vettel in der Quali vor Fernando Alonso
Zwei Wimpernschläge, so gross ist der Rückstand von Ferrari-Pilot Sebastian Vettel nach dem Abschlusstraining zum Grossen Preis von Österreich auf Pole-Mann Valtteri Bottas. Der deutsche WM-Leader suchte gar nicht erst nach Ausreden: «Ich war einfach nicht schnell genug und basta.»
«Mein Auto lag gut, ich hoffte auf eine letzte Chance kurz vor Schluss des dritten Quali-Segments, aber dann waren da auf einmal gelbe Flaggen. Ich will nicht behaupten, dass ich die Zeit von Bottas geknackt hätte, aber ich hätte es ganz sicher versucht.»
An seinem Ferrari kann der vierfache Formel-1-Champion nichts aussetzen: «Mein Auto benahm sich wirklich vorbildlich. Es ist auf dieser Strecke nicht ganz einfach, eine gute Abstimmung zu erarbeiten. Noch schwieriger ist es, auf einem derart kurzen Kurs eine fehlerfreie Runde zu schaffen.»
Was die Rundenzeiten angeht, so lag Lewis Hamilton knapp hinter seinem deutschen Widersacher. Aber der Engländer muss ja mit einer Strafe von fünf Rängen zurück leben – weil Mercedes nach dem Baku-GP das Getriebe im Mercedes wechseln musste. Hamilton geht demnach nicht als Dritter, sondern als Achter ins Rennen. Wie sehr wird Vettel seinen Grand Prix auf Hamilton ausrichten? Seb gibt zur Antwort: «In diesem Rennen kann viel passieren. Ich schau nur darauf, was wir selber machen. Ich achte auf Bottas, nicht auf Hamilton, das wird interessant genug.»
Vettel ist jetzt nicht der geborene Verlierer, aber dieses Mal wirkt er eigentlich ganz zufrieden mit sich und der Welt. Das hat vor allem zwei Gründe: Erstens – sein direkter WM-Rivale liegt weiter hinten. Und zweitens – er wittert im Quali-Ergebnis so etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit. «Es gab schon einige Situationen, in welchen mir das Glück hold war und Bottas um ganz geringe Abstände geschlagen wurde. Heute ist mal die Reihe an ihm, das geht für mich in Ordnung.»
Vettel bleibt ganz gelassen, was das launische Wetter angeht: «So weit ich weiss, haben wir Regenreifen zur Verfügung. Gut, wir sind in diesem Jahr im Training nicht auf nasser Bahn gefahren, aber wir haben alle genügend Routine, um mit so einer Situation fertig zu werden.»