Alain Prost: So will Renault 2019 einen Star anlocken
Alain Prost bei McLaren: Drei seiner vier Titel hat der Franzose mit den Engländern erobert
Formel-1-Superstar Fernando Alonso hatte in Belgien davon gesprochen, er habe zahlreiche Angebote für 2018 erhalten «und sechzig Prozent davon habe ich bereits verworfen». Zu den Verworfenen gehörte auch das Renault-Werksteam, denn der Pariser Cyril Abiteboul, Geschäftsleiter von Renault-Sport, stellte klar: «Alonso 2018 bei Renault – das käme zu früh.»
Nun werden Alonso und Renault doch zusammenarbeiten. Die Franzosen rüsten die Engländer für die kommenden drei Jahre mit Triebwerken aus. Gemäss McLaren-Teamchef Eric Boullier steht Alonso kurz vor der Unterzeichnung eines neuen Vertrags. Die Frage bleibt: Für wie lange wird der Spanier unterzeichnen, um sich ab 2019 alle Türen offen zu halten?
Renault-Konzernchef Carlos Ghosn hat immer festgehalten, dass er mittelfristig echte Stars in den gelben Rennern sehen will. Aber davon gibt es in der Formel 1 nur eine Handvoll. Die meisten haben weiterreichende Verträge (wie Sebastian Vettel) oder wollen ihren Vertrag verlängern (wie Lewis Hamilton).
Im Mai sagte Alain Prost als Renault-Sonderbotschafter: «Der Rennstall befindet sich noch immer in einer Phase des Aufbaus. Wir gehen nicht davon aus, dass wir in der kommenden Saison ein Wörtchen um den Titel mitreden können. Fernando jedoch will verständlicherweise Rennen gewinnen. Das können wir ihm noch nicht bieten. Vielleicht ist das 2019 anders.»
Nun vertieft der vierfache Formel-1-Champion Prost gegenüber der britischen Sky: «Natürlich beobachten wir den Fahrermarkt genau, und Ende 2018 wird es mehr Raum für Diskussionen geben. Da haben wir eine Menge Fahrer ohne Verträge. Wir wollen uns als Team 2018 so positionieren, dass wir für diese Fahrer und die Saison 2019 ein Thema sind.»
«Wir haben im kommenden Jahr Carlos, aber er bleibt Teil der Red-Bull-Familie. Sollte er jedoch gute Leistungen zeigen und bleiben wollen, dann finden wir gewiss eine Lösung.»
Zum Abkommen mit McLaren meint Alain Prost: «Das ist eine feine Sache. Natürlich ist es auch ein gewisses Risiko, zwei so gute Teams wie Red Bull Racing und McLaren auszurüsten. Aber als Werksteam muss es das Ziel sein, dich mit den Besten zu messen.»