Sebastian Vettel: Nach Abu Dhabi-Bestzeit verblüfft
Sebastian Vettel auf dem Yas Marina Circuit
Normalerweise übertrifft sich Ferrari nach einem Testtag in tiefschürfenden Erkenntnissen wie: «Der zweite und letzte Testtag von Abu Dhabi endete bei Sonnenuntergang.» Wow, das wäre uns jetzt glatt entgangen!
Oder wie: «Der Sinn des Tests bestand darin, die neuen Reifen für die kommende Saison auszuloten.» Auch darauf wären wir nun wirklich nie gekommen. Wir reden ja auch erst ein paar Tage lang davon.
Oder wie: «Sebastian Vettel fuhr den SF70H zum letzten Mal heute, er legte 118 Runden zurück.» Haltet die Druckerpressen an!
Aber nach all diesen Nullinformationen überraschten uns die Italiener zum Schluss dann doch noch. Sie organisierten eine Medienrunde mit dem vierfachen Formel-1-Champion Sebastian Vettel. Also reden wir ein wenig eingehender über die Reifen.
Der Ferrari-Star gibt zu: «Der neue Pirelli vom Typ Hyperweich ist wirklich eine Überraschung. Generell findest du es als Racer ja immer cool, wenn du schneller fahren kannst, und dieser Reifen ist ein echter Schritt nach vorne. Aber es liegt natürlich im Ermessen von Pirelli, auf welchen Strecken wir diesen Typ dann wirklich sehen werden.»
Das hatte Pirelli-Formel-1-Chef Mario Isola bereits erklärt: Auf Stadtkursen oder Pisten mit glattem Asphalt. Also wie Monaco oder Singapur.
Vettel fährt fort: «Den neuen Reifen einzuordnen, war nicht ganz einfach. Denn am ersten Tag war es recht windig. Ich glaube, erst am Mittwoch haben wir wirklich erkannt, was der Reifen taugt.»
Zu seiner Bestzeit meint Vettel: «Klar ist das schön, aber um ehrlich zu sein, sind die Rundenzeiten bei einem Reifentest jetzt nicht so wichtig. Wichtiger war es, dass wir nochmals zum Fahren gekommen sind und viel über die 2018er Reifen lernen konnten.»
«Ich fand, die neuen Reifen haben sehr konstant gearbeitet. Der Hypersoft ist auf eine Runde wirklich sehr schnell, dann baut er markanter ab als die härteren Mischungen, aber das hält sich im Rahmen. Alles in allem war es ein wirklich interessanter Test, ich bin sehr angetan.»
Abu Dhabi, Testtag 2
1. Sebastian Vettel (D) Ferrari SF70H, 1:37,551 (118 Runden) HS
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W08, 1:38,490 (141) HS
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:38,736 (132) HS
4. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM10-Mercedes, 1:38,818 (52) SS
5. Esteban Ocon (F), Force India VJM10-Mercedes, 1:39,148 (72) SS
6. Carlos Sainz (E), Renault RS17, 1:39,444 (109) HS
7. Robert Kubica (PL), Williams FW40-Mercedes, 1:39,485 (28) HS
8. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL32-Honda, 1:39,762 (105) HS
9. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-17-Ferrari, 1:39,810 (124) HS
10. Sergey Sirotkin (RU), Williams FW40-Mercedes, 1:39,947 (86) S
11. Charles Leclerc (MC), Sauber C36-Ferrari, 1:40,666 (148) HS
12. Lando Norris (GB), McLaren MCL32-Honda, 1:41,714 (118) *
13. Brendon Hartley (NZ), Toro Rosso STR12-Renault, 1:43,345 (61) SS
14. Pierre Gasly (F), Toro Rosso STR12-Renault, 1:44,827 (63) S
Abu Dhabi, Testtag 1
1. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF70H, 1:37,768 (99 Runden) HS
2. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:38,068 (109) HS
3. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W08, 1:38,551 (136) HS
4. Romain Grosjean (F), Haas VF-17-Ferrari, 1:39,270 (136) HS
5. Lance Stroll (CDN), Williams FW40-Mercedes, 1:39,580 (29) HS
6. Fernando Alonso (E), McLaren MCL32-Honda, 1:39,762 (115) HS
7. Nico Hülkenberg (D), Renault RS17, 1:39,803 (84) HS
8. Nikita Mazepin (RU), Force India VJM10-Mercedes, 1:39,959 (90) HS
9. Robert Kubica (PL), Williams FW40-Mercedes, 1:41,296 (100) S
10. Sean Gelael (IND), Toro Rosso STR12-Renault, 1:41,428 (117) HS
11. Marcus Ericsson (S), Sauber C36-Ferrari, 1:41,661 (97) HS
12. Oliver Turvey (GB), McLaren MCL32-Honda, 1:41,914 (105) *
Reifentypen: HS = Hypersoft, SS = Supersoft, S = Soft
* Arbeit für Pirelli mit unmarkierten Reifen