Daniel Ricciardo: «Darf mir keine Fehler erlauben»
Daniel Ricciardo und Max Verstappen setzen sich gegenseitig unter Druck
Daniel Ricciardo landete in der WM-Tabelle zwar vor seinem Teamkollegen Max Verstappen. Dem Australier, der sich nach seinem Ausfall beim Saisonfinale in Abu Dhabi mit dem fünften Gesamtrang begnügen musste, gelang dies allerdings bloss, weil sein Stallgefährte in der ersten Saisonhälfte viel Pech hatte. In der Hälfte der ersten 14 Grands Prix des Jahres schaffte es der Niederländer nicht einmal ins Ziel.
Im Qualifying hatte der 20-Jährige jedoch die Nase vorn. In nur sieben von 20 Abschlusstrainings landete Ricciardo vor Verstappen. Und das ärgert den 28-jährigen Routinier. «Ich kann nicht leugnen, dass Max in diesem Jahr im Qualifying öfter vorne lag als ich. Und das Abschlusstraining war bisher immer eine meiner Stärken. Deshalb muss ich in diesem Bereich definitiv zulegen», erklärt er kämpferisch.
Und Ricciardo gesteht: «Zuerst einmal muss ich verstehen, warum es in diesem Jahr nicht so gut lief wie in der letzten Saison. Es fehlte nicht viel, aber eine halbe Zehntel bleibt eine halbe Zehntel. Diese kann über die Pole-Position entscheiden, oder über den WM-Titel. Deshalb ist es wichtig, diese zu finden.»
Dass er mit Verstappen eines der grössten GP-Talente an seiner Seite hat, findet der fünffache GP-Sieger aber gut, wie er erklärt: «Wir müssen um alles kämpfen, und das ist gut. Mit einigen meiner früheren Teamkollegen an meiner Seite konnte ich mir noch den einen oder anderen kleinen Fehler erlauben. Das liegt nun nicht mehr drin. Wir setzen uns beide gegenseitig unter Druck, wir beide haben in diesem Jahr gemerkt, dass wir uns keinen Fehler erlauben dürfen, wenn wir im teaminternen Vergleich nicht unterliegen wollen.»
Der Red Bull Racing-Star erwartet auch im nächsten Jahr ein heisses Duell – schliesslich stimmt ihn die nach oben zeigende Formkurve seines Brötchengebers positiv. «Ich will keine zu hohen Erwartungen schüren, aber wir haben in diesem Jahr einen grossen Schritt nach vorne machen und uns stärker als die Konkurrenz entwickeln können. Nur schon deshalb ist es schwer zu glauben, dass wir keinen guten Start in die nächste Saison erwarten.»