Valtteri Bottas: Keine Lust auf Monaco-Schelte
Valtteri Bottas liebt Monaco – und verzichtet deshalb auf Kritik am überholfeindlichen Strassenkurs
Natürlich war der vergangene WM-Lauf in Monte Carlo nicht das spannendste Formel-1-Rennen, das die Action-verwöhnten Fans und GP-Stars in diesem Jahr erlebt haben. Dennoch will nicht jeder im Feld in die Kritik von Lewis Hamilton und Fernando Alonso einstimmen, die den sechsten Grand Prix des Jahres als langweiligstes Rennen aller Zeiten bezeichnet hatten.
«Zum Glück ist es vorbei, das war das langweiligste Rennen, an dem ich je teilgenommen habe», jammerte etwa der vierfache Weltmeister Hamilton, nachdem er die Ziellinie als Dritter gekreuzt hatte. Und Alonso, der wegen eines Getriebeschadens ausgefallen war, erklärte gewohnt unverblümt: «Ich glaube, das war das langweiligste Rennen überhaupt.»
Diese Ansicht will Valtteri Bottas nicht teilen. Der Finne, der sich im Fürstentum den fünften Rang geholt hatte, betont im Gespräch mit «Autoweek»: «Das Ganze ist nicht so einfach, weil das eine derart geschichtsträchtige Strecke ist. Es wäre eine Schande, sie anzuprangern, weil sie eine Kultstrecke ist.»
Der Mercedes-Star räumt allerdings auch ein: «Es ist mit den aktuellen Formel-1-Autos, die immer grösser und schneller werden, ganz generell schwieriger geworden, einen Vordermann zu überholen. Deshalb habe ich auch gemischte Gefühle, wenn es um eine Änderung der Piste geht. Es ist zwar am Limit, aber ich liebe es. Ich liebe es, dort zu fahren. Das einzig Negative an Monaco sind die fehlenden Überholmöglichkeiten. Trotzdem haben wir dort schon viele gute Rennen erlebt. In diesem Jahr hatten wir und auch die Fans einfach etwas mehr Pech, weil nicht so viel passiert ist.»
Bottas ist nicht der Einzige, der sich für den prestigeträchtigen Strassenkurs stark macht. Auch der frühere GP-Pilot David Coulthard erklärte bei der «Graham Norton Show» auf BBC Radio 2: «Monaco ist traditionell nicht das beste Pflaster, wenn es ums Überholen geht, weil die Strassen von Monaco nun einmal eng und gewunden sind. Es ist schon schwierig, dort mit einem Motorrad unterwegs zu sein, geschweige denn mit einem Rennauto!»
Auch der Schotte kann die Einwände der Zuschauer nachvollziehen. Er warnt aber: «Es würde einen enormen Aufwand bedeuten, wenn man die Piste dort verbreitern würde.»