Formel 1: Abschied in der Unterhose

Barcelona-Test: Millionärs-Sohn im Auto von Hamilton

Von Mathias Brunner
Nikita Mazepin fuhr schon in der Formel 3 mit Mercedes-Power

Nikita Mazepin fuhr schon in der Formel 3 mit Mercedes-Power

​Ende 2019 wurde bekannt: Der russische Millionärs-Sohn Nikita Mazepin erhält private Testfahrten in einem Mercedes. Nun darf der 20jährige Moskauer sogar beim Barcelona-Test in den Silberpfeil steigen.

Vor etwas mehr als drei Monaten wurde veröffentlicht: Der Russe Nikita Mazepin fährt 2019 Privat-Testfahrten mit einem Grand-Prix-Renner von Mercedes. Kommt Ihnen das ein wenig bekannt vor? Kein Wunder, wir kennen das von Lance Stroll. Der Kanadier kam 2017 mit jeder Menge Erfahrungskilometern in den Grand-Prix-Sport. Denn der Spross des milliardenschweren Unternehmers Lawrence Stroll absolvierte auf vielen der aktuellen GP-Strecken in einem Williams FW36 mehrere Privattests. Stroll wurde von einem 20-köpfigen Testteam unterstützt, das bis nach Sepang (Malaysia) oder Austin (Texas) reiste, fünf Mercedes-Techniker kümmerten sich allein um die beiden eigens für diese Tests aufgebauten Motoren. Für Stroll ging es darum, den Sprung von der Formel 3 in die Formel 1 zu schaffen, von 230 PS auf mehr als 900.

Für Mazepin ist ein ähnlich umfangreiches Programm angeworfen worden: Der junge Moskauer wird neben seiner kompletten Saison Formel 2 (mit vier Punkten derzeit Meisterschafts-16.) mit einem 2017er Mercedes Privattests fahren, mit dem Rennwagen vom Typ W08 sind zwölf Tage geplant. Mit diesem Auto wurde Lewis Hamilton Weltmeister.

Es gibt jedoch einen Unterschied zwischen dem Jüngling aus Moskau und dem Jüngling aus Montreal: Stroll wurde damals gezielt auf seinen Einsatz bei Williams vorbereitet. Mazepin hingegen wird zwar mit einem Mercedes ausrücken, aber er war bislang in keiner Weise ins Nachwuchsförderprogramm der Weltmeister integriert – die Junioren von Mercedes-Benz heissen weiterhin Esteban Ocon (derzeit ohne Stammplatz) und George Russell (GP-Neuling bei Williams).

Und nun das: Mazepin fährt für Weltmeister Mercedes den zweiten Tag beim Barcelona-Test (14./15. Mai), am ersten Tag steigt Valtteri Bottas ein. Hintergrund – es mangelt Mercedes an Alternativen. Denn die Testregel für junge Fahrer besagt: An den vier Testtagen innerhalb der Saison (nach den WM-Läufen von Bahrain und Spanien) müssen die Rennställe bei zwei Tagen jungen Fahrern eine Chance geben. Die dürfen nicht mehr als zwei Grands Prix bestritten haben. Damit kommen Ocon und Russell nicht in Frage

Nikita ist einer von zahlreichen jungen Piloten, die in Katalonien im Testeinsatz stehen. Hier das Aufgebot der Rennställe:

Mercedes
Valtteri Bottas (FIN) und Nikita Mazepin (RU)

Ferrari
Charles Leclerc (MC), Sebastian Vettel (D), Antonio Fuoco (I) *

Red Bull Racing
Pierre Gasly (F) und Dan Ticktum (GB)

Renault
Nico Hülkenberg (D) und Jack Aitken (GB)

Haas
Pietro Fittipaldi (BR) und Kevin Magnussen (DK)

Racing Point
Nick Yelloly (GB), Sergio Pérez (MEX), Lance Stroll (CDN)

McLaren
Carlos Sainz (E), Lando Norris (GB), Sérgio Sette Camara (BR) und Oliver Turvery (GB)

Alfa Romeo-Sauber
Callum Ilott (GB) und Kimi Räikkönen (FIN)

Toro Rosso
Daniil Kvyat (RU) und Alex Albon (GB)

Williams
Nicholas Latifi (CDN)

* Ferrari und Racing Point setzen je ein zweites Auto ein, mit dem ausschliesslich 2020er Pirelli-Reifen getestet werden

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