Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Sebastian Vettel (Ferrari): «Den Reifen bin ich los»

Von Mathias Brunner
​Ferrari-Star Sebastian Vettel geht vom besten Startplatz in den Grossen Preis von Kanada. Der Heppenheimer sagt: «Zum Glück konnte ich in der Quali den weichen Reifen loswerden.»

Die Sorgenfalten der Formel-1-Fahrer wurden immer tiefer: Bei Rennsimulationen am Freitag zeigte sich – der weichste Pirelli-Reifen, rot markiert, hält nur wenig Runden lang. Renault-Pilot Nico Hülkenberg vermutete, dass wir in Kanada die ersten Boxenstopps nach nicht mal einem halben Dutzend Runden erleben könnten.

Stars wie Sebastian Vettel und Lewis Hamilton zielten daher auf eine andere Vorgehensweise: Sie wollten den lästigen roten Reifen loswerden, indem sie im zweiten Quali-Segment ihre beste Zeit auf dem mittelharten Pirelli erzielen. Doch nur Fahrer mit den schnellsten Autos können sich das leisten. Zur Erinnerung – die Fahrer müssen mit jenen Reifen ins Rennen gehen, mit welchem sie ihre beste Zeit in Q2 erreichen. Die Fahrer von Ferrari (Sebastian Vettel und Charles Leclerc) und Mercedes (Lewis Hamilton und Valtteri Bottas) haben es geschafft, in Q2 mit dem mittelharten Pirelli auszukommen. Vettel später nach seiner Pole-Position: «Ich bin froh, dass ich den weichsten Reifen fürs Rennen loswerden konnte.»

Tatsächlich sehen die Reifenexperten von Formel-1-Alleinausrüster Pirelli die schnellste Strategie so: Start auf dem mittelharten Reifen (gelb markiert), Wechsel in einem Fenster zwischen 35 und 40 Runden auf die harte Mischung (weiss markiert) und damit ab ins Ziel.

Die zweitbeste Strategie: Start auf dem weichen Pirelli (roter Streifen), Wechsel nach 5 bis 8 Rund auf hart und damit ab ins Ziel (70 Runden oder zwei Stunden).

Ein Zweistopper ist auf jeden Fall die langsamere Variante. Sie sieht einen Start auf dem weichen Reifen vor, nach Runden Wechsel auf mittelhart, nach 32 Runden erneut Wechsel auf mittelhart.

Was den Team-Strategen Sorgen macht: Der Sonntag soll der wärmste Tag der Woche werden, damit ist ein höherer Verschleiss programmiert. In der Quali wurde eine Asphalttemperatur von maximal 47 Grad gemessen.

Ab Rang 11 der Quali dürfen die Fahrer gemäss Reglement ihre Reifen frei wählen. Red Bull Racing-Star Max Verstappen wird sich bei der Reifenwahl Ferrari und Mercedes angleichen, um die vor ihm platzierten Ricciardo, Gasly, Hülkenberg und Norris zu überholen, wenn die nach wenigen Runden ihre weichen Pirelli tauschen müssen. Der Niederländer geht von Startplatz 9 ins Rennen, weil er von der Rückversetzung von Carlos Sainz profitiert und Kevin Magnussen aus der Boxengasse starten wird (Chassis-Wechsel nach Crash).


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