Alex Albon (Red Bull Racing-Honda): Ellbogen draussen
Albon drängelt sich an Norris vorbei
Ein lachendes und ein weinendes Auge, so ungefähr verlässt Red Bull Racing die Suzuka-Arena nach dem Heim-GP von Motorpartner Honda. Max Verstappen wurde schon in der ersten Runde von einem, nennen wir ihn mal übereifrigen Charles Leclerc aus der Entscheidung gerissen. Alex Albon zeigte eine kampfstarke Leistung und errang mit Platz 4 sein bislang bestes Formel-1-Ergebnis.
Wie entschlossen der Thai-Brite in Suzuka ans Werk ging, das bekam McLaren-Fahrer Lando Norris in Runde 5 zu spüren: Da ellbögelte sich Red Bull Racing-Fahrer Albon in der Schikane mit einem gewagten Manöver vorbei, das leicht hätte schiefgehen können – entweder mit Beschädigungen am Auto oder einer Strafe der Rennleitung.
Lando Norris beklagte sich sogleich am Funk. Der Brite kreischte: «Er hat mich einfach von der Bahn gestossen!» Die Rennleitung sah das anders und stufte den Vorfall, als hart, aber nicht als regelwidrig ein, daher keine Strafe.
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner: «Alex hatte keinen guten Start gehabt, dann arbeitete er sich aber an den beiden McLaren vorbei wieder nach vorne. Er überholte Norris mit einem Manöver, das ich als hart, aber nicht als unfein bezeichnen würde. Er ist fehlerfrei gefahren und hat verdient sein bestes GP-Ergebnis erreicht.»
Zum Unfall von Verstappen meint Horner nur: «Max liess Charles genügend Raum. Was die Schuldfrage angeht – das überlassen wir den Rennkommissaren.» Für die war der Fall klar: Zeitstrafe und damit Rückversetzung für den Monegassen. Dafür kann sich allerdings Max Verstappen nichts kaufen.
Alex Albon über seinen Grossen Preis von Japan: «Das war nicht nur vom Ergebnis her mein bestes Ergebnis mit Red Bull Racing. Ich fühlte mich sehr wohl im Wagen, und das ist auf einer Bahn wie Suzuka ganz elementar, wo du viel Vertrauen in dein Auto brauchst.»
«Beim Start drehten die Räder zu stark durch, daher verlor ich zwei Ränge an die McLaren. Die konnte ich gutmachen, aber leider war da vorne der Zug schon abgedampft.»
«Die Szene mit Lando? Nun, er liess halt die Tür offen, also habe ich die Einladung angenommen. Aber ich gebe zu: Es war eng. An Carlos Sainz konnte ich dank einer klugen Reifenstrategie vorbeigehen, wir haben ihn unterschnitten. Dann lag ich ein wenig einsam auf Rang 4, Luft nach hinten, leider aber auch Luft nach vorne. Es ging bis ins Ziel nur noch darum, den Reifen Sorge zu tragen.»