Jenson Button: «Sah im Rückspiegel Rauch und Funken»
Fernando Alonso: ««Ein paar schnelle Runden auf neuen Reifen hätten Spass gemacht»
Das McLaren-Team wusste schon vor dem Rennen in Montréal, wie schwierig der siebte WM-Lauf für die beiden Weltmeister Fernando Alonso und Jenson Button werden würde. Denn das Team aus Woking, das als einziger Rennstall auf Honda-Motoren setzt, hatte auf der Sprit-intensiven Strecke mehr als die anderen Gegner zu kämpfen. Die langen Geraden des Circuit Gilles Villeneuve trugen das ihrige zum Elend der britischen Mannschaft bei.
Alonso beendete das Rennen nur auf Anweisung seines Teams, denn in den letzten Runden fragte er entnervt über Boxenfunk nach, ob er seinen Renner nicht abstellen solle, weil die Punkte ohnehin nicht mehr in Reichweite waren. Nach der Zieldurchfahrt auf der elften Position erklärte der stolze Asturier sichtlich enttäuscht: «
Alonso, der nach langem Kampf entnervt am Boxenfunk nachfragte, ob er das Rennen aufgeben solle, schilderte hinterher im TV-Interview mit RTL: «Wir hatten heute einfach nicht das nötige Tempo. Wir fielen aus den Punkten und ich bin 55 Runden auf den gleichen Reifen gefahren. Die anderen Fahrer um mich herum stoppten zweimal. Sie waren drei Sekunden schneller als ich. Das hat keinen Spass mehr gemacht, deshalb habe ich gefragt, ob ich reinkommen soll.»
«Ein paar schnelle Runden auf neuen Reifen hätten Spass gemacht. Aber wir lagen auf der elften Position und waren nahe an den Punkten dran. Es hätte noch etwas passieren können wie bei Rosberg in der zweitletzten Runde. Deshalb sind wir draussen geblieben. Es ist nichts mehr passiert, die richtige Entscheidung war es dennoch», beeilte sich Alonso anzufügen.
Der Champion von 2005 und 2006 verriet auch, dass seine bescheidenen Rundenzeiten nicht auf einen Schaden an seinem McLaren zurückgeführt werden können: «Nein, es waren einfach nur sehr alte Reifen. Ich war wahrscheinlich der mit dem längsten Stint und der Einzige, der einen solch langen Stint machte. Wenn du Benzin sparen musst, auf das Tempo achten musst, und auf die Reifen schauen musst, die 55 Runden alt sind, hält sich der Spass nun einmal in engen Grenzen.»
Noch weniger zu Lachen hatte Alonsos Teamkollege Jenson Button. Der Brite fiel einem Motorschaden zum Opfer und beschrieb nach seinem Ausfall: «Ich funkte durch, dass ich plötzlich Power verlor und sah dann auch im Rückspiegel den Grund dafür: Da waren viele Flammen und noch mehr Rauch. Das passierte ausgangs der Haarnadel-Kurve. Der Motor lief noch, aber ich stellte ihn ab.»
Der Weltmeister von 2009 fügte seufzend an: «Ich habe einfach etwas zu viel gepusht, denn das war der Motor, den wir schon in den letzten beiden Rennen eingesetzt haben. Es ist schade, denn ich hatte viel Sprit gespart, was gegen Ende des Rennens einen grossen Unterschied gemacht hätte. Ich konnte auf jeder Runde auch das DRS benutzen, was beim Benzin-Sparen natürlich auch eine Hilfe war.»