Formel 1: Hamilton und Ferrari werden verhöhnt

Kvyat (Red Bull): Via Handy bei Vettel entschuldigt

Von Mathias Brunner
Der Moment des ersten Crashs

Der Moment des ersten Crashs

Der Russe Daniil Kvyat gibt zu, dass er im Sotschi-GP einen Fehler gemacht hat. Viele im Fahrerlager fragen sich: Steht der Russe bei Red Bull Racing unter zu viel Druck?

Zur Diskussion «Druck in der Formel 1» hat mein langjähriger, geschätzer Weggefährte Helmut Zwickl einmal gesagt: «Druck? Was heisst hier Druck? Jede Putzfrau hat in der Formel 1 Druck!»
Was der Österreicher sagen wollte: Wir veranstalten hier kein lockeres Kaffeekränzchen, sondern hier ist Einsatz gefragt, auf jeder Ebene. Ganz besonders auf der Stufe Rennfahrer.

Im Fahrerlager von Sotschi macht seit längerem die Runde: Wenn sich der Niederländer Max Verstappen bei Toro Rosso weiterhin so prächtig entwickelt, dann ist es nur logisch, ihn 2017 ins Red-Bull-Hauptteam Red Bull Racing zu holen. Da dort jedoch nicht drei Cockpits locken, lautet die logische Frage: Wer muss für ihn weichen? Ricciardo oder Kvyat?

Aus solchen Überlegungen leiten Formel-1-Insider ab: Der junge Russe Daniil Kvyat hat sich selber vielleicht unter zu viel Druck gesetzt. Mit Rang 3 in China hat er gezeigt, was in ihm steckt, eine feine Leistung. Der Verbremser in Kurve 1 ausgerechnet des Russland-GP hat ihm wenig geholfen.

Kvyat selber ist einsichtig: «Jeder kann die Videobilder sehen, die Sachlage ist klar. Der erste Tuscher geht auf meine Kappe, gar keine Frage. Aber bei der zweiten Kollision in der langen Linkskurve ist mir noch immer nicht ganz klar, was da passiert ist. Pérez hatte einen Platten, und vielleicht wurde Sebastian Vettel irritiert und fuhr die Kurve nicht mit Vollgas. Jedenfalls hatte ich nicht damit gerechnet, dass der Ferrari langsamer wird.»

Daniil Kvyat hat erklärt, dass er Sebastian Vettel via Handy erreicht und sich beim Deutschen entschuldigt habe. «Ich weiss, dass ich einen Fehler gemacht habe. Ich kann Team-intern auch mit Kritik umgehen. Und was die ganzen Leute angeht, die sich nun den Mund zerreissen – ich lasse sie reden. Ich habe etwas falsch gemacht, als Konsequenz hat unser Team keine Punkte gemacht. Ich werde aus dieser Lektion etwas lernen. Aber ich will das jetzt auch hinter mir lassen. Fehler zu machen, ist menschlich.»

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