Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Christian Horner (Red Bull): Wieso Mercedes zittert

Von Rob La Salle
Christian Horner

Christian Horner

​Nur Red Bull Racing konnte 2016 den Siegeszug von Mercedes unterbrechen. RBR-Teamchef Christian Horner sagt, wieso sein Rennstall mit den Silberpfeilen um den WM-Titel 2017 kämpfen kann.

Drei WM-Titel hat Mercedes-Benz in Serie gewonnen. Seit 2014 die neue Turbo-Ära der Formel 1 gewonnen hat, waren die Silbernen kaum zu stoppen: Drei Siege für Red Bull Racing 2014, drei Siege für Ferrari 2015, zwei Siege für Red Bull Racing 2016 – das war alles, was Mercedes den Gegnern übrig liess, Brosamen, die Silbernen haben in diesen drei Jahren 51 Siege in 59 Rennen herausgefahren.

Mit Dominanz kennt sich Red Bull Racing aus: Sebastian Vettel gewann 2010 bis 2013 vier Titel in Folge, in der gleichen Zeitspanne holte der Rennstall aus Milton Keynes jeweils den Konstrukteurs-Pokal. Was diese Statistik nicht sagt: Nicht immer fuhren Sebastian Vettel und Mark Webber die Gegner in Grund und Boden. In den vier Jahren mussten zahlreiche Siege gegen starke Gegner hart erkämpft werden.

Im Red Bull Racing-Werk herrscht fiebrige Aufbruchstimmung, wegen der tollen Fortschritte in der Saison 2016, nicht zuletzt, weil Motorpartner Renault erwacht ist, und auch deshalb, weil Christian Horner genau weiss – sein Design-Team um den genialen Adrian Newey war immer dann am besten, wenn es Änderungen im Reglement gegeben hat. Und die gibt es für 2017 zuhauf: Breitere Räder, andere Aerodynamik, wir sprechen hier von einer ganz neuen Formel 1.

Der 43jährige Horner sagt denn auch: «Es fühlt sich so an, als kämen wir langsam so richtig in Schwung. 2016 ging es darum, diesen Schwung aufzubauen. Das Team ist von Optimismus beseelt. Wenn wir es schaffen, ein gutes Auto zu bauen, und wenn wir gleichzeitig mit dem Motor weiter Fortschritte machen, dann können wir Mercedes herausfordern.»

«Alle Rennställe haben für die Fahrzeuge der Saison 2017 mit einem weissen Blatt Papier begonnen», sagt Horner gegenüber Sky Sports News in England. «Keiner von uns weiss, was sich die Gegner haben einfallen lassen. Wir wissen hingegen, dass wir in der Vergangenheit nach Reglementswechseln jeweils ziemlich gut ausgesehen haben. Sollten wir beim Motor in der Art zulegen können wie im vergangenen Jahr, dann erhalten unsere Fahrer die Gelegenheit, Mercedes auf Augenhöhe zu begegnen. Ich sehe Mercedes für die Saison 2017 als Favoriten, aber ich sehe uns als jenes Team, das sie unter Druck setzen wird.»

Auch Horner freut sich auf die neue Formel 1: «Es wird für die Fahrer erheblich anstrengender, diese Autos zu bändigen. Sie sind breiter, sie schauen aggressiver aus, sie bauen viel Abtrieb auf, das wird bei den Piloten die Buben von den Männern trennen. Ich glaube, die Rennwagen werden sehr eindrucksvoll sein.»

Was Mercedes-Benz zu denken geben sollte: Als Sebastian Vettel seine vier Titel in Serie gewann, hatte Red Bull Racing mit Renault einen weitgehend zuverlässigen, aber nicht den kraftvollsten Motor. Das Chassis und eine Prise Glück gaben letztlich den Ausschlag zum Titel.

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