Cyril Abiteboul (Renault) verhöhnt Honda: «Ein Witz»
Cyril Abiteboul
Red Bull Racing fährt in der kommenden Saison mit Honda-Motoren, nach zwölf Jahren geht das Bündnis mit Renault zu Ende. Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko und RBR-Teamchef Christian Horner sind überzeugt davon, dass Honda ein schlafender Formel-1-Riese ist, der langsam erwacht und für die Zukunft gewaltiges Erfolgspotenzial bietet. Renault-Teamchef Cyril Abiteboul ist davon nicht überzeugt. Um genau zu sein, glaubt der Pariser, dass der RBR-Wechsel von Renault zu Honda einer der Gründe für Ricciardo war, das Team zu verlassen.
Abiteboul meint: «Ich glaube nicht, dass Daniel daran glaubt, wie perfekt Honda ist. Die ganze Darstellung ist auch Renault gegenüber unfair. Ich glaube durchaus, dass Honda Fortschritte macht, aber die ganze Kommunikation von Toro Rosso mit Honda, wo doch die Japaner schon elf oder zwölf Motoren einsetzen mussten, die ist frei gesagt ein Witz, das beeindruckt mich nicht die Bohne.»
«Wenn die damit einen Kerl wie Pierre Gasly beeinflussen können, dann kann ich das verstehen. Aber bei einem Daniel Ricciardo geht das nicht, und das respektiere ich.»
Abiteboul dementiert, dass die Verpflichtung von Ricciardo eine Retourkutsche von Renault gegen Red Bull sei, wo doch die Weltmeister aus Milton Keynes den französischen Motorenpartner wiederholt an den Pranger gestellt haben. Abiteboul: «Kritik an uns hatte mit der Fahrerfrage nichts zu tun. Wir ticken nicht so. In der Formel 1 stehtst du immer in einem Konkurrenzkampf gegen andere Rennställe – Techniker, Sponsoren, einen Platz in der WM, Fahrer, alles Erdenkliche.»
«Wir sind extrem ehrlich und offen, wir haben die Fakten immer auf den Tisch gelegt. Daniel Ricciardo kannte unser Angebot, was die finanziellen Bedingungen angeht, aber auch was die technischen Möglichkeiten betrifft. Uns ist klar, was wir noch alles machen müssen. Wir wissen, dass wir noch nicht auf dem Niveau von Red Bull Racing fahren, auch 2019 wird das nicht passieren. Ricciardo weiss das.»
Aber Honda ist nicht das einzige Motorsorgenkind: Daniel Ricciardo musste nach einer Installationsrunde den grössten Teil des ersten Freitagtrainings zuschauen. Wegen eines Problems mit jenem Motor, den er 2019 als Werksfahrer im Heck haben wird – Renault.