Nico Rosberg: «Comeback Robert Kubica? Hoffentlich!»
Das war die schönste Nachricht der vergangenen Woche: Der Pole Robert Kubica kehrt auf die grosse Rennsportbühne zurück, er bestreitet 2017 Langstrecken-WM-Läufe für Kolles. Klar müssen wir das logisch weiterdenken: Ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir Kubica wieder im GP-Renner erleben?
Das wünscht sich auch ein früherer Gegner von Kubica, von der Kartbahn bis in den GP-Sport, Formel-1-Champion Nico Rosberg. Er twittert: «Was meint Ihr? Ich hoffe, ein Top-Team gibt Robert die Möglichkeit für einen Test. Das wäre doch grossartig! Ich bin sicher, er wäre auf Anhieb so schnell wie früher.»
Anfang 2011 war die Zukunft von Robert Kubica vielversprechend, die Rennwelt lag ihm zu Füssen: Der Renault-Star hatte bei den ersten Wintertests sensationell Bestzeit erzielt, der WM-Vierte von 2008 besass einen Vorvertrag mit Ferrari, um künftig neben seinem Kumpel Fernando Alonso zu fahren. Aber dann ging alles schief.
Ein schwerer Rallyeunfall am 6. Februar 2011 in Italien hat im Leben des Kanada-GP-Siegers von 2008 die Weichen neu gestellt. Eine Weile war sogar befürchtet worden, dass die Ärzte dem Polen den rechten Arm abnehmen müssen! Kubica kehrte nach langer Reha-Phase in den Motorsport zurück – auf die Rallye-Pisten. 2013 holte er den WRC2-Titel.
«Nach meiner Zeit im Rallyesport habe ich nach etwas gesucht, was der Formel 1 möglichst nahekommt. Genau dies habe ich in der LMP1 gefunden», sagt Robert Kubica jetzt.
Vor einem Test im GP-Auto ist Kubica in den letzten Jahren zurückgeschreckt, obschon es nicht an Offerten mangelte und Robert in den Simulatoren von Mercedes-Benz und Renault sass: «Es gab ein Angebot 2013, einen Formel-1-Renner zu testen. Aber dann stellte ich mir die Frage: Was soll danach kommen? Wenn ich gewisse Rennen nicht fahren kann, wozu dann das Ganze? Also habe ich es nicht getan, aus Selbstschutz.»
Inzwischen hat sich die Bewegungsfähigkeit so weit verbessert, dass sich Kubica einen Test zutrauen würde. Selbst wenn er einschränkt, dass er noch immer nicht alle WM-Läufe bestreiten könnte, zum Beispiel jene auf den Strassenkursen von Monaco und Singapur. Was ebenfalls gegen eine Rückkehr spricht: Die Autos 2017 werden körperlich wieder anspruchsvoller zu fahren – verlangen sie vielleicht zu viel Kraft für die Möglichkeiten von Kubica?
Die Antwort kann nur ein Test geben. Die Frage ist nun, wer den Mumm hat, Robert Kubica eine solche Chance zu ermöglichen.